Sturm Sabine ruft Feuerwehren im Kreis Olpe noch einmal auf den Plan

Raue Nacht


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Die Feuerwehr Attendorn war in der Nacht auf Dienstag noch einmal stundenlang im Einsatz. von Feuerwehr Attendorn
Die Feuerwehr Attendorn war in der Nacht auf Dienstag noch einmal stundenlang im Einsatz. © Feuerwehr Attendorn

Kreis Olpe. Noch immer pfeifen den Menschen im Kreis Olpe die letzten Nachwehen des Sturmtiefs Sabine um die Ohren. Die Nacht von Montag auf Dienstag, 10./11. Februar, war noch einmal recht rau, was das Wetter anging. Neben schweren Gewittern und böigem Wind setzte auch Starkregen im Kreis Olpe ein. Die Feuerwehren verzeichneten noch einmal einige Einsätze.


So war gegen 23.10 Uhr eine Birke gegen ein Mehrfamilienhaus an der Soester Straße in Attendorn gestürzt. Um den Baum zu beseitigen, mussten mehrere Autos aus dem Gefahrenbereich versetzt werden. Hierfür galt es laut Feuerwehr Attendorn zunächst die Halter zu ermitteln.

Die alarmierte Feuerwehr trug den Baum „scheibchenweise“ mit Hilfe einer Drehleiter und einer Motor-Kettensäge ab. Im Verlauf des Einsatzes wurde das beim Löschzug Ennest stationierte Wechselladerfahrzeug mit Ladekran nachalarmiert, um den Baum während der Arbeiten vom Gebäude anzuheben und zu sichern. 
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Sturm Sabine ruft Feuerwehren im Kreis Olpe noch einmal auf den Plan
Laut Polizei entstand am Gebäude kaum Sachschaden. Die Eigentümer der Immobilie seien informiert worden. Der Einsatz für die 25 Feuerwehrmänner aus Attendorn und Ennest endete gegen 2 Uhr.  

Außerdem rückten die Wehren der Gemeinde Wenden gleich dreimal und die Feuerwehr aus Kirchhundem einmal aus. Insgesamt sind etwa 100 Einsätze kreisweit auf das Sturmtief zurückzuführen. Aktuell laufen laut Feuerwehr-Leitstelle jedoch keine Einsätze mehr. „Es war erheblich ruhiger als in der vorherigen Nacht“, bestätigte auch Polizei-Pressesprecher Michael Klein.
Alle Straßen wieder frei
Hans-Werner Voß, Pressesprecher des Kreises Olpe, teilte auf LokalPlus-Nachfrage mit, dass ihm keine größeren Schäden im Kreis Olpe bekannt seien. Inzwischen seien wieder alle Straßen befahrbar. Nach seiner Information habe es den Bereich Lennestadt-Stöppel, der zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten war, am schwersten getroffen. „Es ist sehr wichtig, dass es keinen Personenschaden gab“, betonte Voß.

Marc Muckenhaupt vom Regionalforstamt Kurkölnisches Sauerland in Olpe sagte, dass es nach ersten Schätzungen recht glimpflich in den hiesigen Wäldern zugegangen sei. Er rät Spaziergängern davon ab, in diesen Tagen in den Wald zu gehen. „Es kann mitunter sehr gefährlich sein, da Bäume noch einknicken und Äste abfallen können“, warnt Muckenhaupt.
 von Nils Dinkel
© Nils Dinkel
Es sei für ihn beim Regionalforstamt der erste Sturm gewesen, der über 72 Stunden angehalten habe. „Es ist noch nicht ganz abgeflacht, aber wir sind wohl im Kreis Olpe mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt Muckenhaupt. Es sei wohl nicht so schlimm wie beim Sturmtief Friederike vor zwei Jahren. Man sei gerade dabei, alles zusammenzutragen und die Lage in den Wäldern zu überprüfen. „Das war gestern noch viel zu gefährlich“, erklärte Muckenhaupt.
Im Bereich Stöppel fallen 1.000 Festmeter
Im Bereich Stöppel seien wohl etwa 1.000 Festmeter Wald gefallen. Mit Sorge betrachtet Muckenhaupt die Wetterprognosen: „Die Meteorologen warnen bereits vor den nächsten Orkanböen. Es wundert mich, dass es so glimpflich ausgegangen ist. Wenn eine der angezählten Fichten fällt, fallen sie schnell reihenweise“, so der Experte.
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