Stromaufwärts: Pläne für eine emissionsfreie Zukunft

Bewusstsein für den Klimawandel


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Kreis Olpe. Erderwärmung, Klimawandel, Nachhaltigkeit – all das sind Begriffe, die uns nahezu tagtäglich begegnen.


Obwohl bereits in den 1950er-Jahren eine Veränderung des globalen Klimasystems sichtbar wurde und Wissenschaftler schon lange vorher von einer Erderwärmung ausgingen, steht der Klimawandel erst seit den 2000er-Jahren im Fokus. Das mag sicherlich auch mit den verheerenden Auswirkungen zusammenhängen, die nun immer offensichtlicher werden.

Trotzdem sind sich viele Klimaforscher sicher – es wurde zu viel Zeit verloren. Doch oder genau deswegen sorgt das Bewusstsein über den Klimawandel und über die möglichen Folgen für ein Umdenken. Ob auf politischer Ebene, in der Wissenschaft, im wirtschaftlichen Sektor und in der Gesellschaft – es gibt viele unterschiedliche Pläne, um die Zukunft emissionsfrei zu gestalten.

Diese Vorhaben sind wichtig, um globale Klimaschutzziele zu erreichen. Im Pariser Abkommen, das 2016 in Kraft trat, haben sich alle UN-Mitgliedsstaaten darauf geeinigt, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Auch die Fähigkeit zur Anpassung an den Klimawandel soll laut dem Abkommen gestärkt werden und Finanzmittelflüsse sollen mit den Klimazielen vereinbar sein.

Es braucht also gut durchdachte Pläne, um den Klimawandel deutlich zu verlangsamen und eine emissionsfreie Zukunft möglich zu machen. Doch was bedeutet überhaupt emissionsfrei? In welchen Sektoren werden besonders viele Emissionen ausgestoßen und wo hat sich bereits einiges geändert?

Wir haben uns dem Thema gewidmet und uns die vielfältigen Pläne, Ideen und Vorhaben angesehen. In den Bereich der Mobilität sind wir tiefer eingetaucht und zeigen Ihnen auf, welche Entwicklung hier bereits stattgefunden hat.

Die größten Emissionsquellen

Die am häufigsten ausgestoßenen Emissionen sind Kohlendioxid (CO2), Schwefeldioxid (SO2) und Kohlenmonoxid (CO). Diese Schadstoffe gelangen in die Atmosphäre und tragen maßgeblich zum Klimawandel bei. Emissionsfrei meint demnach, dass keine Emissionen, also Schadstoffe, verursacht werden. Ein Ziel, das aufgrund der folgenden Zahlen als schwer erreichbar eingeschätzt werden kann. Aber es gibt auch positive Entwicklungen.

Die meisten Emissionen werden vom Energiesektor verursacht, der im Jahr 2020 bereits mit über 80 Prozent die größte Quelle der Gesamtemissionen war – Tendenz steigend. Ob Elektrizität oder die Kälte- und Wärmeversorgung – Energie wird in fast allen Bereichen gebraucht und überwiegend aus fossilen Energieträgern gewonnen.

Ein weiterer Sektor, der eine große Anzahl an Emissionen freisetzt, ist die Industrie. Emissionen entstehen hier durch die Produktion von Waren und Gütern – vor allem in der Metallindustrie, bei der Herstellung von mineralischen Produkten und in der chemischen Industrie. Wichtig zu erwähnen ist, dass der Schadstoffausstoß in diesem Sektor seit 1990 deutlich reduziert werden konnte.

Der Verkehr ist die drittgrößte Emissionsquelle. Ob mit dem Pkw, mit der Bahn, mit dem Schiff oder mit dem Flugzeug – durch „passive Mobilität“ werden Schadstoffe ausgestoßen. Ein wichtiger Bereich ist hier außerdem der Güterverkehr. Dieser wird zudem, so Bundesverkehrsminister Volker Wissing, in den nächsten Jahren noch einmal zunehmen.

Emissionsfreie Mobilität

Der Verkehr nimmt zu, und das betrifft nicht ausschließlich den Güterverkehr. Besonders deshalb gilt es hier umzudenken und Lösungsansätze zu verfolgen, die eine emissionsfreie Mobilität ermöglichen können.

Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein der Energiewende und trägt langfristig dazu bei, dass weniger Schadstoffe ausgestoßen werden. Inzwischen gehören E-Fahrzeuge zum Stadtbild und die Entwicklung in diesem Bereich ist rasant. Im Jahr 2023 wurden laut Statista 524.200 E-Autos neu zugelassen, wieder einmal ein Anstieg zum Vorjahr, der zeigt, dass auch die Gesellschaft die Vorteile von E-Autos zu schätzen weiß.

Es gibt außerdem noch weitere Antriebsformen, die neben der elektrischen Variante in den nächsten Jahren eine Rolle spielen werden. Hierzu gehören unter anderem der Wasserstoffantrieb, Erdgas, LPG (Autogas) sowie Biodiesel und Pflanzenöl. Wasserstoff wird von vielen Experten besonders hervorgehoben und die Entwicklung läuft in diesem Bereich auf Hochtouren. Der Elektroantrieb gilt aber weiterhin als Favorit, wenn es um eine emissionsfreie Zukunft geht.

Die Herausforderungen der E-Mobilität
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Auch wenn die E-Mobilität eine gute Möglichkeit ist, Emissionen zu verhindern und somit dem Klimawandel entgegenzuwirken, gibt es Herausforderungen, die zu meistern sind.

Wir haben für Sie die größten Herausforderungen zusammengefasst:

  • Ausbau Stromnetz und Ladeinfrastruktur
  • Ausbau erneuerbarer Energien
  • Hohe Produktionskosten und somit auch hohe Anschaffungskosten
  • Begrenzte Reichweite und Ladekapazitäten, was vor allem für Firmen eine große Herausforderung darstellt

Lösungsansätze gibt es jedoch einige – und nicht zuletzt, weil die Politik die E-Mobilität vorantreiben möchte und dementsprechend fördert. Der Staat hat sich hinsichtlich der E-Mobilität und somit auch einer emissionsfreien Zukunft große Ziele gesetzt und daraus resultierende Strategien erarbeitet.

Die Strategie der Politik

Die Strategie variiert je nach Land und Region. Zwar gibt es den „Umweltbonus“ als staatliches Förderprogramm nicht mehr, aber auf Landesebene und Kommunalebene werden weiterhin Förderungen angeboten.

Beispielsweise bezuschusst das Bundesland Nordrhein-Westfalen Eigentümer von Mietgebäuden sowie Wohnungseigentümergemeinschaften, wenn sie sich zum Thema Elektromobilität hinsichtlich der eigenen Möglichkeiten professionell beraten lassen.

Weitere Förderungen, die E-Autofahrer nutzen können:

  • Steuerliche Vorteile
  • THG-Quote
  • Förderungen oder Sondertarife von Energieversorgungsunternehmen
  • Regionale Förderungen für Wallbox und Solarstrom

Auch in anderen Bereichen treibt der Staat den Ausbau der E-Mobilität voran:

  • Investitionen in die Ladeinfrastruktur; nicht nur in Städten, sondern auch in ländlichen Regionen
  • Gesetze, die Emissionsstandards regeln
  • Bezuschussungen von Forschung und Entwicklung
Eine emissionsfreie Zukunft: Die Herausforderungen und Chancen

Oft reicht nicht nur Engagement und Wille, denn das Thema Klimawandel ist sehr komplex – und vor allem ist es nur global zu lösen. Wir haben Ihnen abschließend die Herausforderungen und Chancen einer emissionsfreien Zukunft gegenübergestellt.

Die Herausforderungen für Sie im Überblick:

  • Globale Lösungen finden

Wie bereits erwähnt – für das Verlangsamen des Klimawandels braucht es ganzheitliche und vor allem globale Lösungen. Eine Kooperation der verschiedenen Staaten ist daher unausweichlich. Doch genau da liegt auch das Problem. Die unterschiedlich schweren Folgen des Klimawandels, die verschiedenen Kulturen, Lebensstile sowie wirtschaftliche und soziale Bedingungen – all das macht es nicht leicht, Ziele festzulegen und diese zu verfolgen.

  • Finanzielle Möglichkeiten

Forschung kostet Geld. Der Staat unterstützt im Rahmen verschiedener Förderungsprogramme, doch vor allem wenn es darum geht, neue Technologien beispielsweise flächendeckend einzusetzen, fehlt es oft an finanziellen Mitteln.

  • Technischer Fortschritt

Forschung braucht Zeit, denn nur durch umfangreiche Analysen und Erfahrungswerte können fundierte Neuentwicklungen entstehen. Auch die Forschung hat demnach ihre Grenzen und für verschiedene Probleme gibt es heute noch keine bahnbrechenden Lösungen.

  • Die Infrastruktur

Ob der Ausbau der erneuerbaren Energien oder die Erweiterung des Stromnetzes – viele Ideen sind bereits da und größtenteils im Alltag angekommen. Die Umsetzung ist allerdings nur begrenzt oder sukzessive möglich. Ein gutes Beispiel dafür ist die E-Mobilität. Die Neuzulassungen von E-Autos steigt stetig und auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur wird vorangetrieben, jedoch langsamer. Was auch daran liegt, dass die Stromnetze nicht von einem Tag auf den anderen ausgebaut werden können.

  • Das Weltgeschehen

Letztendlich können Pläne gemacht werden und die Entwicklung voranschreiten – das Weltgeschehen kann die Welt aus dem Gleichgewicht bringen und somit vieles zunichtemachen. Vor allem Kriege verändern die Gegebenheiten maßgeblich und verschieben oftmals die Prioritäten.

Die Chancen für Sie im Überblick:

  • Die Lebensqualität

Wir Menschen profitieren von einer gesunden Erde. Saubere Luft zum Atmen, ausreichend Wasser zum Trinken, hohe Ernteerträge, gesunde Lebensmittel, angenehmen Temperaturen – all das trägt zu mehr Lebensqualität bei.

  • Die Erhaltung unserer Erde

In erster Linie geht es um den Erhalt unserer Erde. Das ist eine große Chance – denn was wäre diese ohne unsere Wälder, Meere, Natur und Tierwelt?

  • Die Erhaltung unserer Lebensräume

Durch die Verlangsamung des Klimawandels bleiben Teile der Welt bewohnbar und Menschen können in ihrer Heimat leben.

  • Der Arbeitsmarkt verändert sich

Es entstehen neue Arbeitsplätze und vielseitige Möglichkeiten, sich in der Gesellschaft aktiv einzubringen.

  • Die Gesellschaft ist zukunftsfähig

Menschen sind zukunftsfähig, erleben sich als „Macher“ und können das gesellschaftliche Leben mitbeeinflussen.

  • Die Abhängigkeit von Energie wird durchbrochen

Staaten sind autark und haben ausreichend „grüne“ Energie.

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