Strom aus Sonnenlicht: Interesse an Photovoltaik-Anlagen im Kreis steigt

Steigende Energiepreise


  • Kreis Olpe, 13.03.2022
  • Wirtschaft
  • Von Nils Dinkel
    Profilfoto Nils Dinkel

    Nils Dinkel

    Redaktion


    E-Mail schreiben
Topnews
Symbolfoto. von Pixabay.com
Symbolfoto. © Pixabay.com

Kreis Olpe. Mit den steigenden Energiepreisen (LokalPlus berichtete) interessieren sich viele Immobilienbesitzer für alternative Möglichkeiten, was Strom und Heizen angeht. Eine Möglichkeit könnte eine Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach sein. Diese wandelt Lichtenergie in Strom um. Hierfür können mancherorts Fördermittel beantragt werden.


Für die Errichtung einer solchen Anlage müssen Interessierte jedoch viel Geld einplanen: Für ein durchschnittliches Haus werden laut Carsten Peters von der Verbraucherzentrale NRW (Beratungsstelle Arnsberg) 20.000 bis 26.000 Euro mit Batteriespeicher bzw. 16.000 bis 20.000 Euro ohne Speichermöglichkeit fällig.

„Das Geld sollten Hausbesitzer schon haben. Wichtig ist es, Angebote einzuholen, um zu wissen, wo man real liegt“, so der Energieberater. Seitens des Bundes gebe es derzeit keine Fördermittel, vom Land gebe es eine kleine Förderung. Lokal kann es Förderungen geben (LokalPlus berichtete).

Der Preis ist abhängig von der Anlagengröße. Eine kleinere Anlage ist pro kW-Leistung immer teurer als eine Großanlage. Im Moment seien Preissteigerungen zu beobachten, so Albers. Die Nachfrage im Handwerk sei groß, die Solarteure auslastet. Materialien seien teils schwierig zu beschaffen und die Preissteigerungen eher der Lieferkette geschuldet.

Anlage kann sich wirtschaftlich rechnen

In erster Linie handeln die meisten Investoren laut Carsten Peters wegen des Umweltbewusstseins. Aber auch wirtschaftlich könne sich eine Photovoltaik-Anlage nach vielen Jahren rechnen. Dies hänge aber auch davon ab, ob ein Batteriespeicher – der übrigens auch nachgerüstet werden kann – verbaut ist.

Die Anschaffung eines E-Autos als Zweitwagen könne die Wirtschaftlichkeit außerdem begünstigen. „Experten rechnen damit, dass der Strompreis weiter ansteigt“, erzählt der Energieberater.

Photovoltaikanlage von Pixabay.com
Photovoltaikanlage © Pixabay.com

Eine Preissteigerung von einigen Cent beschleunige die Wirtschaftlichkeit ebenso wie die Umrüstung von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe. Die Regierung könne den Bau von Photovoltaik-Anlagen mit neuen Fördermitteln bzw. der Erhöhung der Einspeisevergütung begünstigen. „Diese beträgt aktuell 6,8 Cent. Wenn diese auf 9 oder 10 Cent angehoben wird, verbessert sich Wirtschaftlichkeit deutlich“, so Carsten Peters.

Hoher Ertrag auch nach vielen Jahren

Mittlerweile zeige sich, dass der Ertrag der PV-Module nach 20 Jahren nur geringfügig schlechter werde. Diese Ertragsverluste seien so gering, dass sich die Anlage weiterbetreiben lasse. „Zehn Jahre oder vielleicht länger“, schätzt der Energieberater.

Auf die Frage, ob eine Anlage auf dem Dach wirklich unabhängig vom Energiemarkt macht, findet Carsten Peters ein klares „Nein“. Und erklärt: „Im Sommer produziert die Anlage viel Strom. Von Herbst bis Frühjahr allerdings verhältnismäßig wenig. Verbraucht wird trotzdem reichlich. Der Sommerstrom lässt sich zu Hause in dieser Menge nicht speichern!“

Beratung durch die Verbraucherzentrale

Carsten Peters empfiehlt eine Beratung bei der Verbraucherzentrale NRW. Hier könne man spezifisch schauen, wie es regional wirklich aussieht, was zu beachten ist und was individuell mit einem Batteriespeicher zu erreichen ist. „Hier ist allerdings etwas Geduld mitzubringen. Seit dem Herbst werden wir quasi mit Anfragen überrannt“, wirbt Carsten Peters für Verständnis.

Verbraucherzentrale NRW

Beratungsstelle Lennestadt

Hundemstraße 29

57368 Lennestadt

Tel.: (02723) 71 95 70

Artikel teilen: