Statistiker prophezeien: Kreis Olpe verliert bis 2040 mehr als 9.400 Einwohner

Lennestadt und Kirchhundem am stärksten betroffen


  • Kreis Olpe, 16.07.2019
  • Von Wolfgang Schneider
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In den kommenden 20 Jahren soll die Einwohnerzahl des Kreises deutlich sinken, sagt IT NRW voraus. von Symbol Grafik: Christine Schmidt
In den kommenden 20 Jahren soll die Einwohnerzahl des Kreises deutlich sinken, sagt IT NRW voraus. © Symbol Grafik: Christine Schmidt

Kreis Olpe. Stellt euch vor, Grevenbrück, Elspe und Bamenohl seien unbewohnte Geisterorte. Das wird sicherlich nicht passieren, doch das Beispiel steht stellvertretend für den Einwohnerschwund im Kreis Olpe. Denn die drei genannten Orte haben etwa 9.450 Einwohner. Und fast genauso viele wird der Kreis Olpe bis zum Jahr 2040 verlieren.


Das zumindest prophezeien die Experten des Statistischen Landesamtes (IT NRW). Nach ihren Berechnungen wird die Bevölkerungszahl des Kreises Olpe von 134.808 Anfang 2018 auf 125.377 zu Beginn des Jahres 2040 sinken. Das ist ein Minus von 9.431 Menschen beziehungsweise 7 Prozent.

Im Vergleich mit den Nachbarkreisen steht der Kreis Olpe damit noch relativ gut dar. Im Märkischen Kreis wird ein Minus von 12,6 Prozent vorhergesagt und im Hochsauerlandkreis von 10,4 Prozent. Das sind die höchsten Rückgänge in ganz NRW. Deutlich besser kommt der Kreis Siegen-Wittgenstein mit einem Minus von nur 2,9 Prozent davon.
Drolshagen kommt glimpflich davon
Die sieben Städte und Gemeinden bei uns trifft der Bevölkerungsschwund aber höchst unterschiedlich. Am glimpflichsten kommen Drolshagen (- 2,5 %), Wenden (- 3,1 %) und Finnentrop (- 3,4 %) davon. Auch in Olpe (- 4,5 %) und Attendorn (- 5,1 %) hält sich der Aderlass noch in Grenzen.

Mit voller Wucht trifft es dagegen Kirchhundem und Lennestadt. Nach der Vorausberechnung von IT NRW wird Kirchhundem 1.580 Einwohner verlieren – ein sattes Minus von 13,6 Prozent. Lennestadt schrumpft sogar um 4.016 Menschen und damit um 15,7 Prozent der derzeitigen Bevölkerung.
 von BMFSFJ
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Derzeit ist Lennestadt noch die größte Stadt im Kreis Olpe. Doch bis zum Jahr 2030 werden Olpe und Attendorn in Sachen Einwohnern die Nase vorn haben. Und während zwischen Drolshagen und Kirchhundem derzeit gerademal eine Differenz von gut 200 Einwohnern liegt, wird sich die bis zum Jahr 2040 auf mehr als 1.500 erhöhen.

Verbunden mit dem Bevölkerungsschwund ist eine zunehmende Überalterung im Kreis Olpe zu verzeichnen. Das Durchschnittsalter wird bis 2040 um viereinhalb Jahre ansteigen. Das ist der dritthöchste Wert der Kreise und kreisfreien Städte in NRW.
Unterschiede bei Alterstruktur
  • Auf kommunaler Ebene gibt es beim Alters-Mix erhebliche Unterschiede.
  • So soll in Wenden und Drolshagen der Anteil der über 65-Jährigen um etwa 70 Prozent steigen, in Lennestadt dagegen nur um 25 Prozent.
  • Während in Olpe der Anteil der unter 19-Jährigen nur um 5 Prozent schrumpft, sinkt er in Kirchhundem um fast 28 Prozent.
  • In der Gruppe der 19- bis 65-Jährigen verzeichnet Finnentrop ein Minus von nur 13 Prozent, Lennestadt dagegen 32,2 Prozent.
  • Olpe ist die einzige Kommune im Kreis, in der es 2040 mehr 6- bis 16-Jährige geben soll als derzeit.
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