Spartanische Lodges, Hock-Klos und eine atemberaubende Landschaft
Die Trekking-Tour beginnt
- Kreis Olpe, 25.12.2018
- Von Kerstin Sauer
Kreis Olpe/Nepal. Vier junge Leute aus dem Kreis Olpe haben im November an einer Lodge-Trekking-Tour im Mount-Everest-Gebiet teilgenommen. Mit LokalPlus blicken Andre Ziegert, Denise Schulte, Katrin Ziegert und Malte Justus zurück auf eine spannende, aber auch harte Zeit. Teil zwei der Serie „Unterwegs zum Mount Everest“.
Kaum haben die vier Sauerländer ihre „Sardinen-Büchse“ verlassen, geht es los: Die ersten zwölf Kilometer ihrer Trekking-Tour stehen an.
Auf dem Weg nach Monjo absolvieren sie rund 500 Höhenmeter und passieren dabei viele kleine Stupas: Gebetsstätten, an denen die Nepalesen Opfergaben bringen. Wichtig: Egal ob an einem Stupa, einer Gebetsfahne oder einer Gebetsmühle – „man muss immer links dran vorbei gehen“, erzählt Denise Schulte. Das ist eine feststehende Regel im Buddhismus, wie Wanderführer Nim seiner Truppe erklärt. Auch, wenn damit oft ein Umweg in Kauf genommen werden muss.
Doch selbst in diesen Situationen härte man ab: „Irgendwann gehst du hin, tust, wofür du gekommen bist, und gehst wieder.“ Ihre Reisekollegen nicken.
Auch die Lodges werden spartanischer, je höher die Reisegruppe kommt. Einfache Betten, auf denen die Wanderer nachts in ihren Schlafsäcken liegen – zusätzlich oft dick eingepackt in ihre Daunenjacken, immer mit Mütze auf dem Kopf. Denise Schulte verzieht das Gesicht, als sie sagt: „Am schlimmsten war es, wenn man nachts wach wurde und auf die Toilette musste. Aufstehen, noch wärmer anziehen, in die Eiseskälte auf den Flur - und dann dauerte es ewig, bis man aufhörte zu zittern.“ Und auf Toilette müssen die Wanderer oft, werden sie von Wanderführer Nim doch angehalten, täglich vier bis fünf Liter zu trinken, um der Höhenkrankheit entgegen zu wirken…
Durch die Zimmer der Wanderer ist eine Wäscheleine gespannt, an denen mit der Hand gewaschene Klamotten trocknen können – in der eisigen Kälte draußen würden sie bretthart gefrieren. Die Wände sind dünn, die Zimmer entsprechend hellhörig, und die Fenster frieren nachts zu. Und doch: Auch, wenn die Lodges immer einfacher werden – „das Essen war immer gut“, sagt Andre Ziegert. Müsli und zwei Scheiben Toast mit Ei zum Frühstück, „manchmal Marmelade und vielleicht etwas Butter – und wenn man Glück hatte, war es nicht gefroren.“