Sparkassen-Vermögensbarometer: Finanzielle Zufriedenheit nimmt ab

Krisen hinterlassen erste Spuren


Kreis Olpe. Seit mehr als sechs Jahren nimmt die finanzielle Zufriedenheit der Menschen in Deutschland ab. Das ist eine zentrale Erkenntnis des „Vermögensbarometers 2022“ - einer repräsentativen Umfrage, die der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) durchgeführt und zum Weltspartag am Freitag, 28. Oktober, veröffentlicht hat.


Nur 38 Prozent der Deutschen fühlen sich demnach finanziell gut oder sogar sehr gut aufgestellt. Im vergangenen Jahr waren es noch 43 Prozent. Bis 2021 war die finanzielle Zufriedenheit angestiegen – dieser positive Trend ist nun gebrochen.

Steigende Lebensmittelkosten und Energiepreise, der Krieg in der Ukraine und die andauernde Corona-Pandemie sind offensichtlich bei den Menschen angekommen. Inzwischen schätzen 22 Prozent der Deutschen ihre finanzielle Situation sogar als schlecht oder sehr schlecht ein. Das spiegelt sich auch im Sparverhalten wider.

Menschen sparen mehr und konsumieren weniger

Die Menschen halten ihr Geld wieder vermehrt zusammen. 54 Prozent gaben an, dass sie inzwischen anders sparen als noch vor 12 Monaten. Die Hälfte von ihnen spart jetzt mehr, ein Drittel weniger und ein Sechstel möchte andere Anlageprodukte ausprobieren bzw. hat bereits entsprechend, bespielsweise unter Nachhaltigkeitsaspekten, investiert.

Die jüngsten Preisentwicklungen haben auch Auswirkungen auf das Konsumverhalten: 57 Prozent der Befragten gaben an, in den letzten 12 Monaten bereits weniger eingekauft zu haben als zuvor. Mit diesem Ergebnis erreicht die Konsumbereitschaft der Bevölkerung den schlechtesten Wert seit 16 Jahren.

Lediglich 38 Prozent der Befragten stufen ihre finanzielle Situation als gut oder sehr gut ein. von Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands
Lediglich 38 Prozent der Befragten stufen ihre finanzielle Situation als gut oder sehr gut ein. © Meinungsforschungsinstitut Kantar im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands

Zwei Drittel mussten sogar bereits auf bestimmte Dinge des Alltags verzichten. Unter den Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen zwischen 1.000 und 1.500 Euro müssen 69 Prozent ihre Ausgaben einschränken. In niedrigen Einkommensgruppen wächst damit die Gefahr der Altersarmut.


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