Sparkasse ALK: Rekordzahlen trotz Pandemie - Nachhaltigkeit im Fokus

Attendorn/Lennestadt/Kirchhundem. Trotz Corona-Krise präsentierte die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem (ALK) in ihrer Bilanzpressekonferenz am Mittwoch, 16. Februar, Rekordzahlen für das Jahr 2021. Eine deutliche Steigerung gab es beim Kundengeschäftsvolumen. Das Thema Nachhaltigkeit wird auch bei der Sparkasse künftig noch mehr in den Fokus rücken.

Das Kundengeschäftsvolumen (vergleichbar mit dem Umsatz im Handel) knackte erstmals die Drei-Milliarden-Marke. Die Bilanzsumme steigerte sich auf knapp 1,2 Milliarden Euro. In Zeiten niedriger Zinsen und hoher Inflationsraten setzen immer mehr Kunden bei der Suche nach Anlageerträgen auf das Wertpapiergeschäft.

Mit einem Beispiel aus der Praxis machte Vorstandvorsitzender Heinz-Jörg Reichmann den Realzinsverlust anschaulich. „Es gibt keine Zinsen. Sparer werden enteignet. Wer in den vergangenen Monaten, als die Inflationsrate zwischenzeitlich bei 5 Prozent lag, 10.000 Euro bei einer Nominalverzinsung um die 0 Prozent angelegt hat, verbucht am Ende einen Vermögensverlust von 500 Euro.“

Beim Wertpapiergeschäft spielte das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle. 40 Prozent der 2021 vermittelten Deka-Fonds waren zu 100 Prozent nachhaltig gelistet. Fonds mit größtenteils nachhaltigen Anteilen wurden sogar in 73 Prozent der Fälle durch die Kunden ausgewählt. Insgesamt verzeichnete die Sparkasse ALK einen Zuwachs in den Wertpapierdepots der Privat- und Firmenkunden um knapp 23 Prozent auf rund 440 Millionen Euro. Weiter hoch im Kurs standen außerdem Immobilienkredite.

Beim Thema Spenden und Sponsorings macht die Sparkasse keine halben Sachen. Vorstandsmitglied Bernd Schablowski gab zu Protokoll: „Als Marktführer sehen wir uns in der Pflicht, Ehrenamtler und Vereine in der Region zu unterstützen.“ Im zweiten Corona-Jahr flossen rund 396.000 Euro als direkte Förderung in das Geschäftsgebiet. Zusätzliche 250.000 Euro ließen das Kapital der gemeinnützigen Stiftung der Sparkasse für Attendorn, Lennestadt und Kirchhundem auf 4 Millionen Euro anwachsen.

Herzstück der Fördermaßnahmen im Jahr 2021 war die Aktion „Heimvorteil - Nochma, woll“. Bei der Neuauflage des 2020 initiierten Corona-Soforthilfeprogramms flossen 230.000 Euro an Fördermitteln in die Region.

Die anhaltende Krise mit ihren Unwägbarkeiten und Belastungen lege offen, wie wichtig nachhaltiges und zukunftssicherndes Handeln sei, so Vorstandsmitglied Bernd Schablowski. Eine Studie der Gesellschaft für Markt- und Wirkungsforschung (GWM) in Nürnberg zeige, dass die Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem damit bei den Menschen punktet.

Sie verbesserte laut GWM ihre Firmenkunden-Marktanteile zwischen 2019 und 2021 um zehn Prozentpunkte (42 auf 52 Prozent). Gleiches gilt für den Privatkundenmarkt. Der Marktanteil im Jahr 2018 lag hier laut GMW bei 49 Prozent. Im Jahr 2020 attestierte die Studie der Sparkasse einen Marktanteil von 53 Prozent.

Die Onlinebanking-Quote legte um 4,5 Prozent im Vergleich zu 2020 auf über 70 Prozent im Jahr 2021 zu. Die Zahl der aktiven Sparkassen-App-Nutzer stieg um 17 Prozent. Monatlich verbuchte die Sparkasse damit fast 10.700 App-User.

Der kontaktlose Anteil an den Gesamttransaktionen mit der girocard lag im Januar 2021 bei 78,6 Prozent. Im Dezember 2021 erreichten diese einen Wert von 84 Prozent. Dieser Trend wird sich laut Reichmann weiter fortsetzen: „Ich habe es mir früher selbst nicht ausgemalt. Aber mittlerweile bezahle auch ich kleine Geldbeträge mit Karte.“

Die Sparkasse wirllihr Engagement bei den Themen Nachhaltigkeit und Ökologie forcieren. Dazu hat sie Anfang 2022 ein umfassendes Nachhaltigkeitsmanagement auf den Weg gebracht, in das alle Bereiche der Sparkasse integriert werden. In einem ersten Schritt wurde der CO2-Ausstoß um 123 Tonnen jährlich reduziert. Ziel ist die CO2-Neutralität.

Beim Thema Filialen und SB-Points stellte Reichmann fest: „Wir haben momentan fünf Filialen und 13 SB-Points, zehn davon in Kooperation mit der Volksbank. Sofern immer weniger Geld abgehoben wird, müssen wir in einigen Jahren die SB-Points auf den Prüfstand stellen. In den nächsten fünf bis zehn Jahren wird es da garantiert Veränderungen geben.“

Das Arbeiten hat sich, nicht zuletzt durch die Pandemie, bei der Sparkasse geändert: „Wir haben das hybride Arbeiten, also den Mix aus Bürotagen und Homeoffice, als Erfolgskonzept in unsere Unternehmensstrategie übernommen. Anders als andere werden wir das Homeoffice-Angebot daher nicht zurückfahren“, so Heinz-Jörg Reichmann.