Solidarität auf dem Lebensweg - Die AIDS-Hilfe Kreis Olpe
Aufklärung und Prävention
- Kreis Olpe, 06.03.2024
- Verschiedenes
- Von Claudia Wichtmann
Kreis Olpe. AIDS – stets in Versalien geschrieben, wirkt das Wort so bedrohlich wie das Virus selbst. Das HI-Virus ist zum ersten Mal 1981 diagnostiziert worden, unbehandelt ist der Krankheitsverlauf tödlich und da es unter anderem bei sexuellen Kontakten übertragen wird, gilt es bis heute als Tabu-Thema. Zu Unrecht, wie Lisa Thomas von der AIDS-Hilfe im Kreis Olpe erklärt. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, über sexuelle Gesundheit aufzuklären und Präventionsarbeit zu leisten.
Die AIDS-Hilfe Kreis Olpe ist 1986 gegründet worden. Damals wie heute ist der Verein Anlaufstelle für Betroffene, die Sterbebegleitung gehörte früher zunächst zu den wesentlichen Aufgaben. Heute ist das zum Glück nicht mehr der Fall. Das HI-Virus ist unter Therapie nicht mehr ansteckend und Betroffene haben eine normale Lebenserwartung.
Unter ihrem Leitsatz „Solidarität auf dem Lebensweg“ unterstützt die AIDS-Hilfe Menschen mit Neudiagnose bei der Facharztsuche und steht Betroffenen, Angehörigen und Freunden beratend zur Seite.
Der Fokus des Vereins liegt nun auf der Aufklärung, Prävention und Beratung zum Thema sexuelle Gesundheit. Der Verein geht an Schulen, Krankenpflegeschulen, besucht Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, nimmt am CSD und anderen öffentlichen Veranstaltungen teil und informiert umfassend über ansteckende Geschlechtskrankheiten.
Viele würden sich nicht trauen, über sexuelle Infektionen zu sprechen und wüssten nicht, wohin sie sich im Falle einer Erkrankung oder im Verdachtsfall wenden können, so Lisa Thomas. Hier setzt die weitere Arbeit des Vereins an: Einmal im Monat bietet die AIDS-Hilfe einen Testabend an, an dem sich jeder anonym und kostenlos auf sexuell übertragbare Infektionskrankheiten testen lassen kann.
Dabei ist auch Thomas Heuel, Facharzt für innere Medizin und zweiter Vorsitzender des Vereins, anwesend. „Wir sind ein Checkpoint für sexuelle Gesundheit und arbeiten eng mit dem Gesundheitsamt in Olpe zusammen“, erklärt Lisa Thomas.
Weiter bietet die AIDS-Hilfe Beratung zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen am Telefon, im persönlichen Gespräch oder online an. „Vor allem Frauen schämen sich“, erzählt Lisa Thomas. „Für sie bieten wir jeden Mittwoch von 14 bis 17 Uhr eine reine Frauenberatung an, bei der auch die Gesprächspartner weiblich sind.“ Außerdem ist der Verein in der bundesweiten Telefonberatung der Deutschen AIDS-Hilfe aktiv und betreut einmal in der Woche die Hotline.
Zum Team der AIDS-Hilfe gehören drei feste und circa 15 bis 20 ehrenamtliche Mitarbeiter. Der Verein wird teilweise durch Landes- und Kreiszuschüsse finanziert, doch Sonderprojekte wie die Frauensprechstunde müssen von Spendengeldern bezahlt werden.
„Wir sind außerdem auf Spenden angewiesen, um sichtbarer zu werden“, erklärt Lisa Thomas. „Wir wollen mit den Tabu-Themen brechen. Geschlechtskrankheiten können jeden zu jeder Zeit unverschuldet treffen.“ Und erklärt weiter: „Die Beratung und Unterstützung der Betroffenen und vor allem die Aufklärung und Prävention sind sehr wichtig, um den Umgang damit normal werden zu lassen.“
AIDS-Hilfe Kreis Olpe e.V.
Aids-Hilfe Kreis Olpe e.V.
Westfälische Straße 88
D 57462 Olpe
Tel. 02761/40322
Fax 02761/8269978
E-mail: info@ahoe.de
Infos im Internet:
Spendenkonto:
Sparkasse Olpe Drolshagen Wenden
IBAN: DE 54 4625 0049 0000 0599 31
Alle Beratungskontakte mit der AIDS-Hilfe sind anonym und unterliegen dem Datenschutz.