„Skandalspiel“ in Halberbracht: Kreissportgericht fällt noch kein Urteil

Ellenbogencheck und Blutvergießen


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Symbolfoto. von pixabay.com
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Olpe/Halberbracht. Die Vorkommnisse rund um das Kreisligaspiel zwischen Vatanspor Meggen und dem TV Rönkhausen sind am Dienstagabend, 9. April, beim Kreissportgericht in Olpe aufgearbeitet worden. Bei der Partie am 10. März war in Halberbracht unter anderem ein Spieler der Gäste nach einem Kopfstoß blutüberströmt zu Boden gegangen. Auch Beleidigungen, Unsportlichkeiten und Tätlichkeiten waren offenbar Thema in diesem Spiel.


Es war wahrlich keine einfache Aufgabe, vor der das Kreissportgericht mit David Hippenspiel (Vorsitzender), Marko Kosanke und Thorsten Ochel im Saal der Bürgerstube Olpe stand. Marko Kosanke sagte während einer Zeugenbefragung: „Es hat richtig gescheppert und deswegen sitzen wir hier!“

Zahlreiche Unsportlichkeiten und Co. hatte das Kreissportgericht zu verhandeln. Insgesamt waren 17 Zeugen anwesend. Ein Urteil gab es am Ende der Verhandlung noch nicjht. Ein Verfahren wurde eingestellt, die anderen Entscheidungen vertagt. „Wir wollen das nicht künstlich in die Länge ziehen, weil heute noch Champions League ist“, sagte Hippenspiel eingangs. Den Anpfiff verpassten die Anwesenden allerdings. Am Freitagabend, 12. April, geht die Verhandlung weiter.

Kopfstoß bleibt zunächst ungesühnt

Der hauptbeschuldigte Spieler gehört Vatanspor Meggen (VSM) nicht mehr an. Der Verein gab an, dass man sich wenige Tage nach dem Vorfall einvernehmlich voneinander getrennt habe. Da der Betroffene kein Vereinsmitglied mehr ist, unterliegt er nicht mehr der DFB-Gerichtsbarkeit.

Das Kreissportgericht Olpe stellte das Verfahren gegen ihn ein. Sollte er sich jedoch noch einmal einem Verein in Deutschland anschließen, wird das Verfahren laut Hippenspiel wieder aufgenommen.

Lange thematisierte das Sportgericht, ob es vor der Ausführung eines Freistoßes einen Ellenbogencheck von einem Spielers von Vatanspor Meggen gegeben hat. Ein Spieler des TV Rönkhausen soll dadurch zu Boden gegangen sein.

Der VSM-Spieler gab an, den Gegenspieler geschubst zu haben. Die Zeugenaussagen widersprachen sich. VSM-Spieler und -Trainer sprachen von einem Schubser und teilweise sogar von theatralischem Verhalten des Rönkhausers. Die TVR-Akteure dagegen waren sich sicher: „Es war ein Ellenbogenschlag!“

Intensives, aber kein unfaires Spiel

Schiedsrichter Leonard Dahlke sagte, dass er schon fast 30 Partien von VSM geleitet habe und bisher immer ganz gut mit der Mannschaft klargekommen sei. Der 10. März sei ein besonderer Tag gewesen. „Es war ein intensives und hartes, aber kein unfaires Spiel“, schilderte er. Es habe vier gelbe Karten für VSM und drei für den TVR gegeben. Den vermeintlichen Ellenbogenschlag des VSM-Spielers habe er nicht gesehen. Er habe auch keine Beleidigungen, Spuckattacken oder ähnliches wahrgenommen.

Ebenso wenig könne er sich daran erinnern, dass Spieler wegen vermeintlicher Unsportlichkeiten an ihn herangetreten seien. Einen Fehler gab er nachträglich zu. „Den Ordner hätte ich rückwirkend betrachtet besser mit der roten Karte vom Spielfeld verwiesen“, so Dahlke. Auch dieser Fall ist Thema beim Kreissportgericht. Nach einem Tor in der 51. Minute lag ein VSM-Spieler am Boden. Daraufhin sei der Ordner auf den Platz gelaufen und habe herumgeschrien.

Zahlreiche Fragen sind für das Gericht noch ungeklärt. Daher sollen bei der Folgeverhandlung weitere Zeugen gehört und dann gegebenenfalls Spieler, Ordner und Verein sanktioniert werden.

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