Siegerlandflughafen: DGB-Chef fordert Klarheit


Ingo Degenhardt.
Ingo Degenhardt.

Kreis Olpe. Im Vorfeld der Sitzung des Kreisausschusses Siegen-Wittgenstein am 4. November äußert sich der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zur aktuellen Diskussion um die künftigen Geschicke des Siegerlandflughafens. Auch für die Gewerkschaften ist der Zuschuss zum regionalen Airport in Höhe von 1,7 Millionen Euro jährlich „ein ordentlicher Schlag ins Kontor“. Der DGB-Kreisverband Siegen-Wittgenstein bringt auch eine finanzielle Beteiligung der Nachbarkreise ins Gespräch.


Siegen-Wittgensteins DGB-Chef Ingo Degenhardt appelliert jedoch an die Kreispolitik, in der Diskussion Fingerspitzengefühl walten zu lassen und keine voreiligen Beschlüsse zu fassen. „Als jemand, der seit einem knappen Jahr in der Region beruflich unterwegs ist, frage ich mich seit geraumer Zeit, welche Bedeutung der Siegerlandflughafen für die Region und darüber hinaus hat“, sagt Degenhardt. Mit dieser Aussage bezieht sich der Gewerkschafter auf die ständigen Debatten um den Sinn und Zweck des heimischen Airports und die durchaus üppigen öffentlichen Subventionen, die seit Jahren flößen.

„Nach über 50 Jahren müsste doch eigentlich mal klar sein, wo die Reise hingehen soll. Zwischen abheben oder am Boden bleiben gibt es keine Alternative“, meint Degenhardt. Zu einer möglichen finanziellen Beteiligung der Nachbarkreise sagt der Gewerkschafter: „Wir müssen aktiv auf die Nachbarkreise und die angrenzenden Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz zugehen, die Situation aus Sicht des Kreises Siegen-Wittgenstein deutlich machen und einen Schulterschluss einfordern. Wirtschaftliche Betätigung, Arbeitnehmerinteressen und die Nutzung von vorhandener Infrastruktur endet nicht an Kreis- und Landesgrenzen.“

Zudem gelte es auch aus DGB-Sicht, regionale Vermarktungspotenziale weiter auszubauen, indem heimische Unternehmen über die Möglichkeiten von Frachtabwicklungen informiert und alle Potenziale zur Erhöhung der Eigenwirtschaftlichkeit genutzt werden. „Bis zum Erreichen eines wirklich ehrlichen und belastbaren Ergebnisses zur Zukunft des Siegerlandflughafens sollte es machbar sein, öffentliche Mittel zur Verfügung zu stellen. Nur sollte dieser Prozess nicht weiter in die Jahre gehen“, sagt Ingo Degenhardt.
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