Schwere Zeiten für Beschäftigte der Werthmann-Werkstätten im Kreis Olpe


Inge Christmann ist froh, dass sie auch in diesen Zeiten in den Werthmann-Werkstätten betreut wird. von privat
Inge Christmann ist froh, dass sie auch in diesen Zeiten in den Werthmann-Werkstätten betreut wird. © privat

Kreis Olpe. Seit Mitte März gilt nicht nur für Schulen und Kindergärten ein Betretungsverbot, sondern auch für Einrichtungen der Behindertenhilfe. Dazu gehören auch die Werthmann-Werkstätten des Caritasverbandes Olpe.


Petra Müller vom Begleitenden Dienst der Abteilung Olpe erzählt, wie momentan mit der Situation umgegangen wird: „Die fehlende Tagestruktur und die eingeschränkten sozialen Kontakte stellen besonders für Menschen mit psychischen Erkrankungen eine große Herausforderung dar. Aus diesem Grunde werden einzelne Beschäftigte in sogenannten Notgruppen betreut.“

Wenn die Notwendigkeit einer Tagestruktur in der Werkstatt erkannt wird, könnten die Beschäftigten unter Beachtung der Abstands- und Hygienebestimmungen ihre Arbeit wiederaufnehmen. So wie auch Inge Christmann, die von ihren Erfahrungen berichtet.

„In der ersten Zeit konnte ich mich noch ablenken, das war wie Urlaub zuhause. Nach einiger Zeit habe ich im Telefonat gebeten, wieder in die Werkstatt kommen zu dürfen“, so Christmann. Besonders das Alleinsein, die Ungewissheit und das Gefühl der fehlenden sinnstiftenden Arbeit führten zu der Perspektivlosigkeit. Durch die Struktur im Alltag und die Betreuung in der Werkstatt sei wieder eine neue positive Sichtweise enstanden.
Kontakt mit elektronischen Medien
Das verstärkt, so die Werthmann-Werkstätten, bei vielen Beschäftigten die ohnehin schon sehr belastenden Krankheitssymptome. Die Werkstätten mussten diese Art der Betreuung organisieren. Über elektronische Medien wird nun der Kontakt zu den Beschäftigten aufrechterhalten.

Die, die sich noch in der beruflichen Bildung befinden, werden außerdem mit Schulungsmaterialien versorgt. Die hausinterne Zeitschrift „WIR“, wird ihnen jetzt mit wichtigen Informationen in kurzen Abständen als Sonderausgabe zugesandt. All diese Wege sind Formen der Kommunikation, die für die Beschäftigten bereits vielfach zum Alltag gehören, denen aber in der aktuellen Krise eine wichtige Bedeutung zukommt.

Inge Christmann wünscht sich, dass bald die gewohnte Normalität wieder zurückkehrt, denn besonders ein strukturierter Tagesablauf ist für sie und ihre Kollegen von hoher Bedeutung.

Derzeit gibt es Perspektiven, dass landesweit die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu einer schrittweisen Öffnung kommen. Die Vorbereitungen für eine solche Öffnung in der zweiten Mailhälfte laufen auf vollen Touren.
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