„Schnäppchen“ für besondere Gefahrenlagen
Fünf Kameraden bedienen die Drehleiter der Löschgruppe Bamenohl
- Kreis Olpe, 06.11.2016
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- Von Barbara Sander-Graetz
Barbara Sander-Graetz
Redaktion

Bamenohl. Hoch hinaus oder tief herunter: Die Drehleiter der Gemeinde Finnentrop ist im Gerätehaus der Löschgruppe Bamenohl stationiert. Einer, der seit 16 Jahren den Leiterpark im Einsatz bedient, ist Löschgruppenführer Uwe Kammerer. „Aber man kann gar nicht genügend Kameraden haben, die die Drehleiter bedienen können“, stellt Bamenohls oberster Feuerwehrmann klar.
60 absolvierte Unterrichtstunden in Theorie und Praxis sind Voraussetzung, um die Drehleiter im Einsatz bedienen zu dürfen. Durch diese Ausbildung soll ein solider personeller Grundstock für die Bedienung des Leiterparks aufgebaut werden. Die wichtigste Aufgabe dieser Hubrettungsfahrzeuge ist die Rettung von Personen aus exponierten Gefahrenlagen, beispielsweise von Dächern brennender Häuser, und die Bereitstellung von Fluchtwegen für die eigenen Einsatzkräfte. Aber auch zur Brandbekämpfung und technischen Hilfeleistung ist die Drehleiter oft unverzichtbar. „Wenn wir alarmiert werden, fährt die Drehleiter mit raus“, erklärt Uwe Kammerer. Auch für überörtliche und überkreisliche Hilfe, wie kürzlich in Neuenrade, wird die Drehleiter angefordert.
Dabei benötigt die Gemeinde Finnentrop laut Vorschrift eigentlich keine eigene Drehleiter. Kein Gebäude in der Kommune ist hoch genug, um das Hubfahrzeug mit Leiterpark zu einer zwingenden Voraussetzung für die Feuerwehr-Ausstattung zu machen. Allerdings machte die Gemeindeverwaltung im Jahre 2013 ein echtes Schnäppchen, als sie für 43.100 Euro eine Drehleiter aus Olpe ersteigerte. Der günstige Erwerb aus der Kreisstadt ersetzt seitdem die Drehleiter, die zuvor 34 Jahre lang in der Gemeinde Finnentrop im Einsatz gewesen war. Eine Neuanschaffung wäre mit rund 600.000 Euro zu Buche geschlagen.

Die ersteigerte Drehleiter aus dem Jahre 1993 hatte eine Kilometerleistung von gerade einmal 13.000 und kam auf 812 Betriebsstunden. Im Vergleich dazu: die alte DLK 23/12 in Bamenohl war inzwischen 34 Jahre alt und hatte 44.852 km sowie 1350 Betriebsstunden auf der Uhr.
Verbesserung durch die neue Drehleiter
- Der Korb ist am Leiterpark fest montiert und muss an der Einsatzstelle nicht mehr eingehängt werden. Dadurch ist eine schnellere Einsatzbereitschaft gewährleistet.
- bessere Technik
- bessere Anzeigeninstrumente – genauere Ablesbarkeit
- mehr Leistung (263 statt 191 PS)
Aufgaben und Einsetzbarkeit der neuen Drehleiter
- Personenrettung: aus Höhen oder Tiefen. Der Transport von verletzten Personen mit Krankentrage ist möglich. Die Krankentrage wird mit einer Halterung auf dem Korb befestigt.
- Löschangriff: von außen. Hierzu kann ein Wasserwerfer montiert werden.
- Beleuchtung: Ausleuchtung der Einsatzstelle durch Montage von Scheinwerfern am Leiterkorb.