Schlechte Erträge für die Bauern im Kreis Olpe
Landwirte bemängeln fehlende Anerkennung und zunehmende Auflagen
- Kreis Olpe, 02.10.2019
- Von Nicole Voss
Topnews
Keseberg. „Nach dem zweiten Dürrejahr in Folge war das Erntejahr für die Landwirte im Kreis Olpe durchwachsen“, so das Fazit von Michael Richard, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Olpe, bei der Pressekonferenz am Mittwoch, 2. Oktober, auf dem Hof Kaiser in Attendorn-Keseberg.
Das liege daran, dass die Futtermittel nicht vorhanden und die Preise dementsprechend im Keller seien. Michael Richard machte kein Hehl daraus, dass die Wetterkatastrophe im Wald apokalyptische Auswirkungen mit sich bringe und spielte damit auf den Borkenkäfer, die Prozessionsspinne, den Kupferstecher und die vielen Wespen an. Sollte es ein weiteres Jahr mit wenig Regen geben, befürchten die Landwirte, dass die Fichte abgängig werden könnte.
„Die Milchpreise sind einigermaßen stabil, das hält uns am Leben“, so der Kreisvorsitzende. Weiterer Punkt, der den Landwirten zu schaffen macht, ist die Blauzungenkrankheit. Fragmente davon sind in Bad Kreuznach entdeckt worden. Im Radius von 150 Kilometern muss daher verstärkt darauf geachtet werden, obwohl sie im Kreis Olpe nicht aufgetaucht ist.
„Wir brauchen eine andere Risikoabschätzung. Das drückt die Preise bei den Bullen“, konstatierte Michael Richard, der sich über den gemeinsamen Erfolg des Kreises Olpe, des Märkischen und des Oberbergischen Kreises gegen die Gülleverordnung freute.
Auch das Grünland-Umbruch-Verbot sorgt für Unmut bei den Bauern. Anne Kaiser fügte hinzu: „Es gibt keinen anderen Berufsstand, der so reglementiert und mit immer neuen Verordnungen konfrontiert wird. Wir machen auf den Höfen so viel mit Herz.“