Ruhrverband senkt erneut Kosten für die Abwasserreinigung
30. Verbandsversammlung in Essen
- Kreis Olpe, 03.12.2016

Essen/Kreis Olpe. Gute Nachrichten für die 60 Städte und Gemeinden im 4.500 Quadratkilometer großen Einzugsgebiet der Ruhr: Die Delegierten des Ruhrverbands haben am Freitag, 2. Dezember, bei der 30. Verbandsversammlung die siebte Senkung der an den Ruhrverband zu entrichtenden Abgaben für die Abwasserreinigung in Folge beschlossen. Norbert Frece, Vorstandsvorsitzender des Ruhrverbands, vermeldete noch mehr Erfreuliches: „Dank unserer Wirtschafts- und Finanzplanung wird jede einzelne Bürgerin und jeder einzelne Bürger im Verbandsgebiet im Jahr 2020 weniger für die Leistungen des Ruhrverbands zahlen als zehn Jahre zuvor.“ Die wesentlichen Infos:
„Vor allem bei unserem größten Stromverbraucher, den Kläranlagen, setzen wir auch weiterhin auf gezielte Optimierungsmaßnahmen“, unterstrich Jardin. Dazu gehört neben der Reduzierung des Energieverbrauchs die Nutzung regenerativer Energiequellen: Mittlerweile betreibt der Ruhrverband auf seinen Kläranlagen 49 Blockheizkraftwerke sowie elf Photovoltaikanlagen und nutzt zudem Strom aus Wasserkraft. Das Energiemanagementsystem des Ruhrverbands ist seit 2015 nach DIN EN ISO 50001 zertifiziert.

Sowohl bei diesen beiden Parametern als auch bei der organischen Restverschmutzung, dem so genannten CSB, liegen die Ablaufkonzentrationen der Ruhrverbandskläranlagen unter dem bundesdeutschen Mittelwert. Dank dieser Entwicklung ist das Vorhaben der Stadt Essen, 2017 erstmals seit über 40 Jahren wieder eine Badestelle im Baldeneysee einzurichten, in greifbare Nähe gerückt. Es wäre die erste rechtskonforme Flussbadestelle in einer deutschen Großstadt.
Im Ruhreinzugsgebiet war 2016 das achte zu trockene Abflussjahr in Folge. Die Zahl der Tage, an denen die Talsperren zur Aufrechterhaltung des Mindestabflusses in der Ruhr zusätzliche Wassermengen abgeben mussten, lag an der Ruhrmündung um 45 Prozent über dem Durchschnitt der Abflussjahre 1991 bis 2015. Besonders gefordert war wegen der an der Sorpetalsperre stattfindenden Sanierungsarbeiten die benachbarte Hennetalsperre: Ihr Füllstand betrug Anfang November 2016 nur noch knapp 40 Prozent vom Vollstau.
Bei der Verbandsversammlung, dem „Wasserparlament der Ruhr“, vertreten 151 Delegierte der Städte und Gemeinden, der Wasserwerke und der gewerblichen Unternehmen die Interessen der mehr als 500 Mitglieder des Ruhrverbands. Sie werden für jeweils fünf Jahre in das Gremium entsandt.
