Riesenresonanz: Marco Tillmann erhält 30.000 Euro für Geländerollstuhl

Bruchhausen. Zum 50. Geburtstag am Sonntag, 2. Juni, hatte Marco Tillmann aus Lennestadt-Bruchhausen einen besonderen Wunsch: Spenden für einen geländegängigen Rollstuhl. Daher startete er vor wenigen Tagen eine Crowdfunding-Aktion. Die Resonanz übertraf seine Erwartungen bei weitem. Mit einem Spendenziel von 15.000 Euro gestartet, haben fast 470 großzügige Spender mit knapp 30.800 Euro geholfen, um Tillmanns Traum von mehr Unabhängigkeit zu erfüllen.

Ein Spender allein trug mit 2.000 Euro stark zum Ziel bei, ein weiterer Einzelspender investierte 1.000 Euro in den Geländerollstuhl. Marco Tillmann, der verheiratet ist und einen 15-jährigen Sohn hat, erzählte in seinem Spendenaufruf von den einschneidenden Erlebnissen, die sein Leben grundlegend verändert haben.

Im September 2023 erlitt er während einer Reha nach einer Bandscheibenoperation einen schweren Schlaganfall, gefolgt von einer Gehirnblutung und einer beidseitigen Lungenembolie.

Trotz vier Operationen am Kopf und einer neuen Schädeldecke aus Kunststoff bleibt Tillmann linksseitig gelähmt und kann nur wenige Schritte mit einem Handstock gehen. Und trotz intensiver Physiotherapie und Unterstützung durch seine Familie, darunter tägliche Routinen und Übungen, bleibt seine Mobilität eingeschränkt.

„Mein derzeit größter Wunsch ist, wieder mehr Unabhängigkeit zu erlangen und mich im Ort und im angrenzenden Wald bewegen zu können“, erklärt Tillmann. Ein geländegängiger Rollstuhl namens Ziesel könnte ihm diesen Wunsch erfüllen, doch die Kosten von über 20.000 Euro sind enorm.

Aufgrund der bereits getätigten Investitionen von 30.000 Euro in notwendige Umbaumaßnahmen an der Wohnung und den anstehenden Ausgaben für den Führerschein und ein Fahrzeug für ihren Sohn waren die Rücklagen der Familie nahezu aufgebraucht.

„Alles im Haus ist umgebaut. Überall sind Handgriffe, und es wurde ein Treppenlift installiert, damit ich die Etage wechseln kann. Die Türen im Haus sind verbreitert“, sagt der Bruchhauser.

Sein Aufruf schlug hohe Wellen und gibt ihm nicht nur die Möglichkeit, sich wieder frei zu bewegen, sondern schenkt ihm und seiner Familie auch Hoffnung und Entlastung.

Dank der großzügigen Spenden vieler Menschen wird dieser Wunsch nun Wirklichkeit. Marco Tillmann und seine Familie sind zutiefst dankbar für jede Unterstützung. „Jeder Euro zählt und wird dankend angenommen. Jedem Einzelnen vielen Dank! Auch im Namen meiner Frau, die etwas Entlastung sehr gut gebrauchen könnte“, erzählt Tillmann.

Mit dem gesammelten Geld kann Tillmann einen großen Schritt in Richtung einer besseren Lebensqualität machen und sich auf eine im wahrsten Sinne des Wortes mobilere Zukunft freuen.

„Dankenderweise wurde das Spendenziel weit übertroffen. Das Gerät kann ich auf jeden Fall zulegen. Ich möchte allen herzlich danken. Die Spendenaktion wird heute Abend beendet. Die Überschüsse gehen an das Kinderheim in Olpe, wo ich meinen Zivildienst geleistet habe. Ich möchte die wichtige Arbeit, die dort für die Kinder und Jugendlichen geleistet wird, gerne unterstützen.“, erzählt Tillmann.

Er habe eine wahnsinnige Hilfsbereitschaft erlebt. „Ich habe viel Zuspruch und viele positive Nachrichten erhalten. Das war sehr schön zu sehen. Die Menschen waren sehr mitfühlend. Es war für mich sehr überwältigend“, berichtet Tillmann.

Marco Tillmann, früher Produkt- und Datenmanager bei Eibach, war in seiner Freizeit aktiv als Jäger, Wassersportler und Handwerker. Tillmann wartet aktuell auf das Angebot für den Rollstuhl, der für ihn angepasst wird. Die Lieferzeit beträgt zwei bis drei Wochen, und er möchte ihn zeitnah bestellen, um ein Stück Freiheit zurückzubekommen.

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