Respekt, Akzeptanz und Hilfe - Einsatz für queere Katholiken im Kreis Olpe

Arbeitskreis Queersensible Pastoral


  • Kreis Olpe, 15.03.2024
  • Glaube & Religion
  • Von Sigrid Mynar
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Stellten die Arbeit des Arbeitskreises Queersensible Pastoral vor: Dechant Andreas Neuser, Diakon Hermann Klement, Pater Siegfried Modenbach und Gemeindereferentin Kerstin Vieth (v.l.) von Sigrid Mynar
Stellten die Arbeit des Arbeitskreises Queersensible Pastoral vor: Dechant Andreas Neuser, Diakon Hermann Klement, Pater Siegfried Modenbach und Gemeindereferentin Kerstin Vieth (v.l.) © Sigrid Mynar

Kreis Olpe. Zu den 19 Dekanaten im Erzbistum Paderborn, die einen Arbeitskreis Queersensible Pastoral etabliert haben, zählt seit Herbst 2023 auch das Dekanat Südsauerland. Welche Ziele sich die drei Arbeitskreismitglieder Pater Siegfried Modenbach SAC, Gemeindereferentin Kerstin Vieth und Diakon Hermann Klement gesetzt haben, stellten sie am Donnerstagnachmittag, 14. März, gemeinsam mit Dechant Andreas Neuser der Presse vor.


„Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche – kurz: queere – Menschen sind Teil unserer real existierenden Gesellschaft und auch in der katholischen Kirche müssen wir ihnen mit Respekt, Akzeptanz und Unterstützung zur Seite stehen“, ist das Statement der drei engagierten Arbeitskreismitglieder.

Es geht in dem Arbeitskreis um das Sichtbar machen queerer Menschen und um den Umgang in der katholischen Kirche, der ihnen Angenommen sein und Willkommen sein vermitteln muss. Der Arbeitskreis bietet sich den hauptamtlichen Pastoralteams und den Pfarrgemeinderäten als Gesprächspartner an und gibt auch Informationen zu Segensfeiern für queere Paare.

„Wenn zwei Menschen sich lieben, warum sollten wir ihrer Verbindung nicht den Segen erteilen?”
— Diakon Hermann Klement

„Wir möchten ebenso Ansprechpartner für diejenigen sein, die ihre religiösen und ihre queeren Identitäten diskriminierungsfrei leben möchten. „Dazu gehört auch das Beratungsangebot für deren Umfeld, für Familie und Freunde, die möglicherweise Schwierigkeiten haben, dies zu akzeptieren. Auch für sie sind wir da“, betonen die Arbeitskreismitglieder.

Bis vor wenigen Jahrzehnten kamen queere Menschen in der Öffentlichkeit meist nur in Verbindung mit Verbrechen oder Krankheiten vor – oder sie wurden komplett verschwiegen. Das prägt Teile der Gesellschaft bis heute. „Aber heute sitzen wir hier als Arbeitskreis Queersensible Pastoral, das wäre vor ein paar Jahren nicht denkbar gewesen“, so die drei engagierten Katholiken.

Es geht um die Identität queerer Menschen

Zum sensibleren Umgang mit queeren Menschen in der katholischen Kirche habe auch die Bewegung „out in church“, die sich 2022 bildete, beigetragen, weiß Pater Modenbach. Dadurch hätten viele ihr Coming-out im kirchlichen Kontext gewagt.

Modenbach kann, wie auch die anderen Arbeitskreismitglieder, auf viele Jahre Erfahrung und Beratung mit queeren Menschen zurückblicken. Alle im Arbeitskreis freuen sich auf die weitere Arbeit für mehr Akzeptanz.

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