Reisebüros im Kreis Olpe: Buchungen für Türkei-Urlaub sind rückläufig

Verunsicherte Kunden


  • Kreis Olpe, 14.09.2017
  • Von Patricia Korn
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Kreis Olpe. Die Bundesregierung rät seit dem 26. Juli zu besonderer Vorsicht bei Reisen in die Türkei. Jetzt, nach der Festnahme eines weiteren deutschen Ehepaares, droht das Auswärtige Amt der Türkei damit, eine offizielle Reisewarnung auszusprechen. In der deutsch-türkischen Beziehung kriselt es bereits seit einiger Zeit, was sich auch in den Reisebüros im Kreis Olpe bemerkbar macht.


Im Reisebüro „Sonnenklar.TV“ in Olpe sagt Mitarbeiter Klaus Alfes, dass seine Kunden aufgrund politischer Bedenken verunsichert seien, wenn es um einen Urlaub in der Türkei geht. Dennoch sei das am Bosporus gelegene Land nach wie vor ein beliebtes Reiseziel, Urlaub werde dort weiterhin gebucht.  „Für viele Familien sind Urlaubsregionen wie Griechenland oder Spanien einfach zu teuer, sodass die Türkei mit ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis punkten kann“, sagt Alfes. Seiner Ansicht nach sind die Tourismusgebiete in der Türkei für Urlauber sicher – und „gerade im Herbst“ bei seinen Kunden sehr beliebt.

Ganz anderer Meinung scheinen die Kunden im „Wendener Reisebüro“ zu sein. „Die Türkei liegt bei uns nicht mehr auf Platz vier der beliebtesten Reiseziele, und die Buchungen für das Land sind immer mehr zurückgegangen“, heißt es dort auf Anfrage. Falls sich Kunden dennoch für die Türkei entscheiden, seien typische Tourismus-Gebiete rund um die türkische Riviera am beliebtesten. Das „Wendener Reisebüro“ rät zwar nicht von Türkei-Reisen ab, empfiehlt seinen Kunden derzeit aber, sich mit politischen Äußerungen zurück- und vor allem auf dem Hotelgelände aufzuhalten.

„Abwärtstrend schon seit 2016“

Die gleiche Meinung vertritt auch Britta Silva, Inhaberin des FIRST Reisebüro in Altenhundem. „Die rückläufige Zahl der Buchungen ist auch bei uns spürbar und dieser Abwärtstrend hält schon seit dem Jahr 2016 an“, sagt sie. Falls Urlauber dennoch in die Türkei reisen wollten, seien das Preis-Leitungs-Verhältnis oder eine persönliche Bindung der Grund. Silva rät ihren Kunden, größere Ansammlungen und Gespräche über die aktuelle politische Lage zu meiden. Außerdem sollten Urlauber die Hinweise des Auswärtigen Amts beachten. „Alternativ zum Urlaub in der Türkei buchen Kunden bei uns auch Angebote für Spanien, Griechenland und Bulgarien. Auch der Anteil an Fernreisen, beispielsweise nach Sri Lanka, ist deutlich gestiegen“, sagt Silva.

Auch im TUI Reisecenter in Drolshagen sind die Anfragen für einen Türkei-Urlaub zurückgegangen. Die Entscheidung liege aber letztendlich beim Kunden, sagt Inhaberin Petra Schneider. Städte wie Istanbul oder Ankara werden ihrer Ansicht nach von Urlaubern mehr gemieden als Gebiete rund um die türkische Riviera. Wichtig seien gute Ansprechpartner von Reiseveranstaltern. Und: „Die Hinweise des Auswärtigen Amts sind maßgebend“, sagt Schneider. Auch im TUI Reisecenter seien Fernreisen in diesem Jahr sehr beliebt.
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