Laut Landrat Frank Beckehoff lebt es sich im ländlichen Raum und vor allem im Kreis Olpe nach wie vor vergleichsweise sicher. Die Polizei wolle mit einer Doppelstrategie gegen Einbrecher vorgehen, die einerseits eine konsequente Strafverfolgung und gleichzeitig Präventionsarbeit vorsieht. Beckehoff appellierte an die Bevölkerung, die Augen aufzuhalten und sich nicht zu scheuen, bei „Auffälligkeiten“ die Polizei zu informieren.
Die Straftaten verteilten sich 2015 wie folgt auf die einzelnen Deliktgruppen:
• Sexualdelikte: 41 (1 %)
• Rohheit/Straftat/Beraubung der persönlichen Freiheit (z.B. Körperverletzung Nötigung) 1147 (17,76 Prozent)
• Diebstahl gesamt: 2264 (35,06 %)
• Vermögens-/Fälschungsdelikte: 1141 (17,67 %)
• Rauschgiftdelikte: 278 (4,31 %)
• Sonstige Straftaten: 1485 (21 %)
• Nebengesetze (z.B. Verstoß gegen das Waffengesetz): 379 (5,87 %)
Weitere Zahlen im Überblick:
• Die Raubüberfälle gingen von 35 auf 27 zurück, 16 Fälle davon klärte die Polizei auf.
• Auch die Anzahl der Brandstiftungen ist mit 31 (Vorjahr: 41) rückläufig. Darunter war eine Sprengstoffexplosion: Diebe hatten im Juni 2015 einen Geldautomaten und eine Selbstbedienungsfiliale einer Bank in Kirchhundem-Heinsberg gesprengt.
• Einen Rückgang verzeichnet die Statistik auch bei den Rauschgiftdelikten: 278 registrierte die Polizei 2015 – und damit 20 weniger als im Vorjahr. Außerdem hätten Polizeibeamte deutlich größere Mengen an Rauschmitteln sichergestellt. „Bei den Ermittlungen haben wir den Schwerpunkt mit Erfolg auf die Rauschgift-Dealer der mittleren und oberen Ebene gelegt“, sagte Eßing-Sieler.
• Ein leichter Anstieg von 166 auf 170 Delikte ist dagegen in der Gewaltkriminalität zu verzeichnen: In 142 Fällen handelte es sich um gefährliche und schwere Körperverletzung. Das entspricht einem Anteil von 83 Prozent. Immerhin: Die Aufklärungsquote lag in diesen Fällen bei über 88 Prozent.
• Außerdem musste die Polizei in 149 Fällen von häuslicher Gewalt einschreiten (Vorjahr: 159) und sprach 67 (51) sogenannte „Rückkehrverbote“ aus.
• Einfache Diebstähle (z.B. Taschen- und Ladendiebstahl) nahmen im Vergleich zu 2014 leicht zu (von 1365 auf 1374), schwere Diebstähle wie Wohnungs- und Firmeneinbrüche dagegen deutlich (von 769 auf 890).
• Für 2015 zählt die Statistik 2700 Tatverdächtige, 80 Prozent davon männlich. In drei von zehn Fällen war der Tatverdächtige ausländischer Herkunft (813 Delikte). 567 Straftaten wurden von Personen unter 21 Jahren begangen.
• In den drei einwohnerstärksten Kommunen des Kreises Olpe ist der Anteil an der Gesamtkriminalität im Kreis am höchsten. 29 Prozent aller registrierten Straftaten (1862) ereigneten sich 2015 in Olpe. 1306 Fälle waren es in Lennestadt (20) und 1186 Delikte in Attendorn (18 Prozent). Dahinter folgen Finnentrop (702/11 %), Wenden (603/9 %), Kirchhundem (425/7 %) und Drolshagen (372/ 6 %).
• „Kaum Auffälligkeiten“ gibt es laut Diethard Jungermann bei Flüchtlingen: 283 Delikte führt die Statistik für 2015, darunter 93 Mal Ladendiebstahl und 52 Fälle von Körperverletzung, die sich in der Regel zwischen Zuwanderern abgespielt hätten.