Professor Dr. Stefan Kopp sieht Chancen im  Weihnachtsfest in Corona-Zeiten

Vielfalt an Gottesdienstformen


„Kirche muss auch in diesem Jahr das weihnachtliche Geschenk der Menschwerdung sichtbar machen“, erklärt Professor Dr. Stefan Kopp im Hinblick auf das Weihnachtsfest, das von der Kirche in diesem Jahr unter den Bedingungen der Corona-Pandemie gefeiert werden muss. von Thomas Throenle/Erzbistum Paderborn
„Kirche muss auch in diesem Jahr das weihnachtliche Geschenk der Menschwerdung sichtbar machen“, erklärt Professor Dr. Stefan Kopp im Hinblick auf das Weihnachtsfest, das von der Kirche in diesem Jahr unter den Bedingungen der Corona-Pandemie gefeiert werden muss. © Thomas Throenle/Erzbistum Paderborn

Kreis Olpe. „Kirche muss auch in diesem Jahr das weihnachtliche Geschenk der Menschwerdung sichtbar machen und die Menschen besonders in ihrer Lebenssituation wahrnehmen.“ Das betont Professor Dr. Stefan Kopp im Hinblick auf das Weihnachtsfest, das von der Kirche in diesem Jahr unter den Bedingungen der Corona-Pandemie gefeiert wird.


Der Liturgiewissenschaftler fordert Solidarität mit Menschen, die in diesem Corona-Jahr ihre Arbeit verloren haben, die Zukunftsängste haben, die gesundheitlich gezeichnet sind, mit Menschen, die ein Enge-Gefühl oder Einsamkeit verspüren.

„Ich glaube, dass Weihnachten für die meisten Menschen das emotionalste Fest ist, noch emotionaler als Ostern. Viele Menschen sind an Weihnachten überdies offener als sonst für das gottesdienstliche Angebot der Kirche“, erklärt der Rektor der Theologischen Fakultät Paderborn in einem Interview für das Internetportal der Ehrenamtlichen und Mitarbeitenden im Erzbistum Paderborn.

Neben der menschlichen Zuwendung zum Menschen sei wichtig, ein „kirchliches Programm“ anzubieten, in dem verschiedene Formen von Gottesdiensten vorkommen. Der Lehrstuhlinhaber für Liturgiewissenschaft der Theologischen Fakultät Paderborn konkretisiert: „Angefangen von einem Weihnachtslob, das in der Hauskirche oder an verschiedenen anderen Orten stattfinden kann, bis zur Hochform christlicher Liturgie in der Christmette.“
Vielfalt von Feierformen
Im Hinblick auf die gottesdienstlichen Feiern verweist Professor Kopp auf hybride Formen, Präsenz- und Digital-Anteile, die sich ergänzen. Es komme für die Kirche darauf an, die Vielfalt der Feierformen neu wahrzunehmen und zugleich sei sie gefordert, eine neue Normalität sicherzustellen.

„Dieses Weihnachten könnte eine Chance für die Hauskirche sein, die zwischendurch in Vergessenheit geraten ist, wo aber der Glaube und das christliche Leben beginnen“, erläutert Professor Kopp. Zugleich müsse es auch dezentrale Formen gottesdienstlicher Feiern geben, beispielsweise könne das sehr beliebte Krippenspiel an mehr Orten als sonst angeboten werden.
Erzbistum fördert Projekte
Viele hauptberuflich und ehrenamtlich Engagierte im Erzbistum Paderborn sind aktuell dabei, Menschen bei allen Einschränkungen eine besinnliche Adventszeit und ein stimmungsvolles Weihnachtsfest zu ermöglich: Sie möchten präsent sein, offen sein und alle willkommen heißen, die in dieser Zeit die Angebote der Kirche wahrnehmen wollen. Mit viel Kreativität werden dafür Ideen gesammelt.

Das Erzbistum Paderborn stellt Ehren- und Hauptamtlichen für dieses Engagement finanzielle Unterstützung zur Verfügung. Es hat dafür einen neuen Fonds mit dem Namen „Weihnachten trotz Corona“ eingerichtet, aus dem eine finanzielle Förderung von pastoralen Initiativen in der Advents- und Weihnachtszeit beantragt werden können. Jedes Projekt kann mit bis zu 12.500 Euro gefördert werden.

Auf der Internetseite gibt es weitere Informationen und das Antragsformular.
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