Preisgeld geht an Briloner Ingenieurbüro

Podiumsgespräch mit Joachim Watzke und Oliver Schuster


Strahlende Preisträger und zufriedene Veranstalter: Klaus Neumann (Integrative Kulturwerkstatt Lüdenscheid), Jens Wiggenbrock und Sabine Pöhnl (Ingenieurbüro Wiggenbrock), Thomas Wewers (Kulturwerkstatt) sowie Karin Schulze und Tobias Metten ("Sauerland Initiativ") (v.l.). von Rieke Penninger
Strahlende Preisträger und zufriedene Veranstalter: Klaus Neumann (Integrative Kulturwerkstatt Lüdenscheid), Jens Wiggenbrock und Sabine Pöhnl (Ingenieurbüro Wiggenbrock), Thomas Wewers (Kulturwerkstatt) sowie Karin Schulze und Tobias Metten ("Sauerland Initiativ") (v.l.). © Rieke Penninger

Kreis Olpe/Finnentrop. Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte "Innovationspreis Sauerland 2016" ist am Donnerstag, 24. November, bei der Firma Metten Fleischwaren in Finnentrop verliehen worden. Der Fokus der Ausschreibung lag in diesem Jahr auf außergewöhnlichen unternehmerischen Leistungen, die zur Verbesserung der Infrastruktur in der Region Sauerland beigetragen haben oder in Zukunft beitragen könnten.


Der Hauptpreis in Höhe von 8.000 Euro ging an das Ingenieurbüro Wiggenbrock aus Brilon für das Projekt »Infrastrukturvorplanung von Glasfasernetzen«. Jens Wiggenbrock entwickelte eine innovative Software für die Glasfaserplanung. Sie beinhaltet Methoden und Prozesse zur automatisierten Netzplanung sowie eine Ausbau-Kostenschätzung und Visualisierung. Die Vorplanung kann über einen Webzugang bedient werden, so dass Investitionsentscheidungen und Fördermittelanträge erleichtert und beschleunigt werden.

Den Anerkennungspreis über 2.000 Euro  bekam die Integrative
Kulturwerkstatt »Alte Schule« aus Lüdenscheid. Dort erarbeitet Thomas Wewers ein Konzept mit zahlreichen kulturellen Angeboten für Menschen mit und ohne Behinderung. Die Jury würdigte die Bemühungen der Kulturwerkstatt, Kultur als Mittel der Integration und Inklusion einzusetzen.
Engagierte Podiumsdiskussion
Die Veranstaltung begann mit einem Betriebsrundgang durch die Produktion des Finnentroper Fleischwarenherstellers Metten. Ein weiterer Höhepunkt des Tages war das Podiumsgespräch zum Thema "Wie innovativ ist NRW?". Unter der Leitung von Jörg Bartmann (Journalistischer Berater von "Sauerland Initiativ") diskutierten Hans-Joachim Watzke (Geschäftsführer Borussia Dortmund) und Oliver Schuster (Vorstandsmitglied der Vossloh AG). „Wir haben hier in NRW eine gute Basis für Innovationen“, erklärte Schuster und lobte Hochschulen, Forschungsinstitute und wirtschaftsnahe Institutionen. Allerdings würden diese Möglichkeiten noch nicht voll ausgeschöpft. Dass es trotzdem so gut laufe und der Märkische Kreis als der innovativste in Deutschland ausgezeichnet worden sei, liege an der mittelständischen Wirtschaftsstruktur, die durch zahlreiche moderne Familienunternehmen geprägt werde.

Hans-Joachim Watzke sah andere Bundesländer in Sachen Innovation vor NRW, wo zuviel problematisiert werde. Darüber hinaus habe das Sauerland mit sinkenden Geburtenzahlen und Landflucht zu kämpfen. Die Politik sei gefordert, sich auf diese Entwicklungen einzustellen und Lösungen zu entwickeln. „Im Moment fehlt mir da jedoch die Fokussierung seitens der Politik“, so der BVB-Geschäftsführer. Dringend erforderlich seien Verbesserung im Bereich Verkehrsinfrastruktur.  „Bei unseren Straßen und Brücken besteht ein unfassbarer Nachholbedarf“, betonte auch Oliver Schuster, der sich für neue Modelle der Risikofinanzierung stark machte. Dass die Vossloh AG am Standort Werdohl festhalte, sei der Tatsache geschuldet, „dass hier die klugen Köpfe sitzen.“
 von Rieke Penninger
© Rieke Penninger
Dass das Sauerland eine enorme Innovationskraft besitzt, spiegeln die elf Bewerber um den »Innovationspreis Sauerland 2016« wider, die der Unternehmervereinigung ihre Ideen und Konzepte vorlegten. Die Vorsitzende Karin Schulze betonte, dass die thematische Bandbreite und die Qualität der Bewerbungen erneut sehr beeindruckend gewesen sei: „Die Unternehmerschaft hier im Sauerland hat ein sehr ausgeprägtes Marktgespür.“ (LP)
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