Pils trifft Kölsch

An der Westfalengrenze treffen Bierwelten aufeinander


  • Kreis Olpe, 23.04.2016
  • Von Volker Lübke
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Pils trifft Kölsch. von s: Volker Lübke
Pils trifft Kölsch. © s: Volker Lübke

Ob bei der westfälischen Schützentradition oder im rheinischen Karneval: Der helle Gerstensaft ist bei keinem von beiden wegzudenken. Im Kreis Olpe werden beide Festivitäten bekanntlich gern mit Bier gefeiert. Grund genug, heute, zum 500-jährigen Jubiläum des deutschen Reinheitsgebots, der Frage nachzugehen, welches es denn bitte sein soll.


Als am 23. April 1516 das deutsche Reinheitsgebot proklamiert wurde, konnte sich ganz sicher niemand die Größenordnungen vorstellen, in denen der Gerstensaft heute produziert wird: 95.623 Hektoliter waren es bundesweit allein im vergangenen Jahr. Der Deutsche Brauerbund weist für das Jahr 2015 insgesamt 1388 Braustätten aus. 125 davon sind in NRW (mehr gibt es nur in Bayern und Baden Württemberg). Der Kreis Olpe ist so etwas wie die Pufferzone zwischen den regionalen Bierhochburgen. Im Süden – gleich vor der Haustür – der Platzhirsch, der „die Perle der Natur“ aus heimischem Wasser herstellt und mit vielen Sorten und Mixturen einen Rekord nach dem anderen einfährt. Im Westen die Sauerländer „Königin der Biere“ und das Grevensteiner Premium. Pils ist hier buchstäblich in aller Munde. Die einst großen Marken aus dem Ruhrgebiet im Norden spielen in unserer Region heute nur noch eine Nebenrolle. Der oft belächelte kleine Gegenspieler der Pils-Brauer drängt dagegen immer stärker über die Westgrenze des Kreises: Pils oder Kölsch? Der Zwist wird die Freunde des kühlen Blonden noch lange beschäftigen. Fragt man einmal nach, warum denn eigentlich welche Biersorte ins Haus kommt, ist die Frage eindeutig – und zwar aus beiden Richtungen: „Weil’s besser schmeckt!“ In diesem Sinne wünscht LokalPlus einen schönen „Tag des Bieres“. Wir haben stellvertretend schon mal an einem Grenzstein zwischen Rheinland und Westfalen angestoßen – und beides war durchaus in unserem Sinne: kühl, hell und frisch gezapft.
Fakten
2010 hatte der Marktführer Pils einen Anteil am Gesamtbierausstoß in NRW von 75,45 %, gefolgt von Kölsch mit einem Marktanteil von 13,65 %, während es Altbier auf einen Anteil von 8,71 % In Deutschland gibt es über 1.300 Braustätten, die zusammen etwa 5.000 verschiedene Biere herstellen. EU-Richtlinien und andere Standards schreiben vor, dass nur drin sein darf, was draufsteht. Das Deutsche Reinheitsgebot dagegen ist eine Grundregel, nach der sich die Deutschen Brauer richten: „In unser Bier gehört nur Wasser, Hopfen und Gerste (die Hefe wurde erst später erwähnt, als man in der Lage war, Hefe herzustellen)“, so der Deutsche Brauerbund. Dieses älteste Lebensmittelgesetz der Welt feiern die deutschen Brauer Jahr für Jahr mit dem Tag des Deutschen Bieres.
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