Peter „Pittjes“ Höffer ist Karnevalist aus Leidenschaft

Attendorn. Stadtbekannt ist wohl ein Wort, dass auf Peter „Pittjes“ Höffer zutreffend ist. Den meisten ist Höffer wohl eher bekannt als Nachtwächter der Hansestadt. Doch auch im Karneval fühlt sich der 65-Jährige pudelwohl. Deshalb hat ihn die Redaktion auch in die Jury für den LokalPlus-Kostümwettbewerb 2.0 berufen. Unser Juror erzählt aus der Ich-Perspektive, wie er die fünfte Jahreszeit für sich entdeckt hat und was seine bisherigen karnevalistischen Highlights waren.

Schon als kleiner Junge trabte ich an der Hand meiner Eltern zu den Karnevalsumzügen in Klein-Colonia. Ich sah die farbenfrohen Wagen und die bunten Fußgruppen. Garden und Musik machten großen Eindruck auf mich. Am Jubiläumsumzug anlässlich des 750-jährigen Stadtjubiläums im Jahr 1972 nahm ich teil.

Dann, im darauf folgenden Jahr, gründete ich mit meinen Freunden Jürgen Klein, Dieter Junge und Werner Reuber eine Wagenbaugruppe für den Veilchendienstagszug. Meine Mooskämper Wagenbauer gibt es heute noch und sie feiern im kommenden Jahr ihr 50-jähriges Bestehen.

1978 begann meine Zeit als Büttenredner. Zunächst zwei Jahre im Stadtteilkarneval und dann auf der großen Bühne der Karnevalsgesellschaft. Elfriede Moll, eine Kellnerin, war meine Kunstfigur. Mit ihr verbrachte ich mehr als zehn Jahre. Es folgten viele Jahre als Büttenredner in verschiedenen Rollen. Ob als Mettenwürstchen, Sandmännchen, Adler vom St. Alfonsring, Stechmücke, ausrangierter Weihnachtsbaum oder mit Uli Selter als Kaffeetante war es eine große Zeit.

Meine Frau Anne hat in dieser Zeit immer wieder die Kostüme genäht. Meine irren Ideen umzusetzen war nicht immer einfach.

Als Prinz Karneval Peter II. feierte ich 1984 im zarten Alter von 28 Jahren einen großartigen Karneval. 22 Jahre aktive Zeit im Elferrat schlossen sich an. Hauptaugenmerk waren immer der Saalkarneval und die Saalprogramme. Moderation der Sitzungen und Arbeit am Mikrofon gehörten dazu. Die Zusammenarbeit mit Karnevalsfreunden aus dem ganzen Kreisgebiet half mit, die Narren miteinander zu vernetzen.

Nachwuchs in die Bütt war dann meine größte Aufgabe. Mit Gründung des literarisch-musikalischen Forums haben wir versucht, entsprechenden Nachwuchs in die Bütt zu bekommen. Eine nicht zu bewältigende Aufgabe, wie sich jetzt herrausstellt.

Das „lmF“ trifft sich immer noch, die Hoffnung wird nicht aufgegeben. Mit einer kleinen Gruppe ziehen wir in Kindergärten und Schulen und berichten von der Faszination Karneval. Aus dieser Gemeinschaft heraus entstand vor einigen Jahren eine karnevalistische Musikgruppe, die AltstattBuben.

Karneval ist Leidenschaft. In die Rolle eines anderen zu steigen, sich zu verkleiden, sich selbst und anderen den Spiegel vorzuhalten, ist Passion. Hoffentlich kann ich noch viele Jahre daran teilhaben.