Olper Ungetüm bundesweit im Einsatz

Huckepack-Modul schafft riesige Wassermengen hin und weg


  • Kreis Olpe, 04.11.2016
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Thomas Hengstebeck und seine Truppe sind für alle Wasserlagen gerüstet. von Volker Lübke
Thomas Hengstebeck und seine Truppe sind für alle Wasserlagen gerüstet. © Volker Lübke

Olpe. Wasser marsch! Wenn das mal immer so einfach wäre. Manchmal ist kein Hydrant in der Nähe. Oder die vorhandene Wassermenge reicht einfach nicht aus, um einen Brand zu löschen. Oft genug ist aber auch das Gegenteil der Fall: Das Wasser muss weg, bei Überflutungen oder Dammbrüchen etwa. Die Freiwillige Feuerwehr Olpe hat eine Spezialeinheit mit entsprechender Ausrüstung, die bei solchen Ereignissen zum Einsatz kommt – und zwar bundesweit.


Seit 2015 hat das Land NRW in jedem Regierungsbezirk ein entsprechendes Wasserfördersystem stationiert. Das für den Bezirk Arnsberg steht in Olpe. Neben der nötigen Qualifikation der Besatzung gab es ein paar Voraussetzungen für die Platzierung des Fahrzeugs, berichtet Zugführer Thomas Hengstebeck. Unter anderem spielte die Nähe zur Autobahn eine Rolle. Olpe konnte da gleich doppelt punkten, mit einer Nord-Süd- und einer Ost-West-Verbindung. Und: die Fahrzeughalle an der Grubenstraße ist groß genug, um das rote Ungetüm zu parken.

Der Truck trägt einen Container, der zehn herkömmliche tragbare Pumpen ersetzt. Allein zwei Kilometer F-Schläuche mit einem Durchmesser von 150 Milimetern sind darin trickreich untergebracht. Ein weiteres Fahrzeug für Personal und zusätzliches Material soll im November hinzukommen.
8000 Liter Löschwasser pro Minute
Wozu ein solcher Aufwand? Reicht denn da nicht die „ganz normale“ Feuerwehr? Nein, es gibt eben auch extreme Situationen, wissen die etwa 35 Olper Feuerwehrleute, die bis jetzt für diesen Bereich ausgebildet sind. „Zehn sind als Besatzung im Einsatzfall erforderlich“, erklärt Hengstebeck.
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Bei Industriebränden zum Beispiel muss immer wieder mehr Löschwasser her. Zwischen 3500 und 8000 Liter pro Minute kann die Pumpe auf dem Lkw fördern. Auf das Hochwassermodul warten die Olper noch. Dann sei die Truppe in der Lage, 20.000 bis 40.000 Liter bei Hochwasser zum Beispiel aus der Stadt herauszuführen.
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Einsätze dauern oft mehrere Tage
Die Systeme können autark arbeiten. Der Container wird am Einsatzort abgeladen. „Beim Hochwasser-Einsatz nahe Borken haben wir die Pumpe 24 Stunden laufen lassen“, erzählt Thomas Hengstebeck. „Oftmals dauern solche Einsätze drei und mehr Tage.“ Deshalb rät er den Kollegen, die sich für die Ausbildung interessieren, auf jeden Fall vorher mit dem Arbeitgeber zu sprechen. „Wir müssen in 90 Minuten für bundesweite Einsätze abrückbereit sein.“
"Stolz, dass der RP uns das zutraut"
Die Arbeit mit dem 32 Tonnen schweren Ungetüm, das in den Niederlanden entwickelt wurde, sorgt durchaus für Begeisterung bei den Feuerwehrleuten. Und ein bisschen stolz sind die Olper Feuerwehrmänner und –frauen natürlich auch. Hengestebeck: „Wir freuen uns, dass die Bezirksregierung uns das zutraut.“
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