Ohrwurm „Tempo machen“: Inklusiver Chor der Lebenshilfe geht ins Tonstudio

Kreis Olpe. Ein ganz besonderes, inklusives Musikprojekt hat jetzt die Lebenshilfe Wohnen NRW gGmbH in Olpe auf die Beine gestellt: Rund 50 Menschen mit und ohne Behinderung haben sich zu einem Chor zusammen geschlossen und werden am Samstag, 1. Juni, ihren Song „Tempo machen“ in einem echten Tonstudio aufnehmen. Wie es dazu kam? Lest selbst…

Beim europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung im April hatte die Lebenshilfe in Olpe einen Aktionstag veranstaltet. An diesem Tag präsentierte Mitarbeiterin Sylvia Paul einen selbst geschriebenen Song. Und zwar nicht alleine, sondern gemeinsam mit vielen Menschen mit und ohne Behinderung. Ein voller Erfolg - und er geht noch weiter: im Tonstudio...

Bevor es soweit ist, sind Proben angesagt. Und so verwandelten sich die Räume der Tagesstruktur in der Wohnstätte „An der Schingerskuhle“ in Olpe in einen großen Probenraum. Rund 50 Menschen sind gekommen, um den Chor mit Leben und Gesang zu füllen. Passen die denn alle in ein Tonstudio? „Das ist gar kein Problem“, antwortet Sängerin und Mitarbeiterin Sylvia Paul, „das Tonstudio im Westerwald ist sehr groß. Da passen wir schon alle rein“.

Doch erstmal muss geübt werden. Bewohner, Nutzer und Mitarbeiter aller Lebenshilfe-Einrichtungen und -dienste im Kreis Olpe sowie Freunde der Lebenshilfe fanden sich schnell zu einer tollen Gemeinschaft zusammen. Man lernte sich kennen, übte gemeinsam und alle hatten unglaublich viel Spaß bei der Probe. „Das Lied ist inzwischen zu einem Ohrwurm geworden“, berichtet Sylvia Paul stolz.

Die Generalprobe ist inzwischen geglückt – am Samstag, 1. Juni, wird es nun ernst: Dann geht es in das Tonstudio im Westerwald. „Es wird ein langer Tag, aber wir freuen uns schon sehr darauf“, sagt Wohnstättenleitung Barbara Glees mit Blick auf den großen Tag. Los geht es morgens mit den Tonaufnahmen, am Nachmittag wird der inklusive Chor dann gefilmt. Und auch während des Tages sollen bei Spiel und Spaß Videosequenzen entstehen, um besonders schöne Szenen des Drehtags einzufangen.

Übrigens: Einheitliche Chor-Kleidung wird es nicht geben. Jeder zieht an, was er möchte. Barbara Glees: „Der Chor kann so bunt sein, wie unsere Gesellschaft.“

Das Ergebnis des spannenden Tages soll im Anschluss auf verschiedenen Plattformen veröffentlicht werden (LokalPlus berichtet noch). Das Ziel definiert Barbara Glees klar: „Wir möchten unterschiedlichste Menschen durch die Musik zusammenbringen. Und nicht nur das: Der Song soll auch die Vielfalt der Gesellschaft repräsentieren und Themen wie Gerechtigkeit und Barrierefreiheit in den Fokus rücken.“