Offene Ohren für Universität im Herzen Siegens bei Industrie und Handwerk

„Jahrhundertchance“


Symbolfoto für Universität und Studium. von pixabay.com
Symbolfoto für Universität und Studium. © pixabay.com

Kreis Olpe. Die Ansiedlung der Universität Siegen in der Innenstadt soll das Oberzentrum positiv verändern. Davon zeigen sich die Vertreter der Gewerkschaften, des Arbeitgeberverbandes, des Handwerks und der IHK überzeugt. Sie rufen die Siegener Kommunalpolitik auf, diese „strukturpolitische Jahrhundertchance“ zu ergreifen. Dabei soll sie zugleich eine möglichst breite Beteiligung von Bürgern, Wirtschaft, Arbeitnehmern und Zivilgesellschaft sicherstellen, ohne „das Große und Ganze“ aus den Augen zu verlieren.


Mit der Ergänzung des bisherigen Campus Unteres Schloss in die Bereiche Friedrichstraße und Häutebachweg werde das Zentrum städtebaulich erneuert und damit funktional auf die nächsten Jahrzehnte ausgerichtet.

„Die Stadt erhält die Chance einer ,Frischzellenkur‘ – und das nicht nur in städtebaulicher Hinsicht. Lange Jahre war Siegen eine Stadt mit einer Universität. Jetzt können wir uns zu einer wirklichen Universitätsstadt entwickeln. Die zahlreichen Studierenden beleben die Stadt. Das wird die Stadt und die gesamte Region bereichern“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener.

Chance für Gastronomie und Einzelhandel

Die Angebote in Einzelhandel und Gastronomie würden sich verändern und verbreitern. Wo Corona anderen Ortes eine verheerende Wirkung auf die Zentren zu entfalten drohe, biete das Vorhaben „Uni in die Stadt“ eine einzigartige Chance, um die zahlreiche andere Städte die Stadt Siegen sicherlich beneideten.

Dass die Siegener Innenstadt dank des studentischen Lebens auch künftig attraktiv sein wird, davon ist auch Ingo Degenhardt, der Geschäftsführer der DGB-Region Südwestfalen, überzeugt. Es sei davon auszugehen, dass der Umzug der Universität Impulse für neue Geschäftsmodelle und kreative Visionen freisetze.

„Das Projekt trägt wesentlich dazu bei, attraktive Arbeitsangebote vor Ort zu erhalten und auszubauen. Durch Kooperationen der Universität mit Industrie, Dienstleistern, Handel und Handwerk wird es zu neuen Projekten und Aufträgen kommen, die Beschäftigung sichern und auch weiterhin gute Arbeit möglich machen“, so Degenhardt.

Studierende sollen Stadtbild prägen und beeinflussen

Auch Jürgen Haßler, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd, kann der Uni in der Stadt viel Positives abgewinnen: „Was im Handwerk die Auszubildenden, sind im Universitätsbereich die Studierenden. Sie werden durch den Uni-Umzug bzw. die Ausweitung der Universität das Stadtbild und die Angebotsstruktur vor Ort prägen und positiv beeinflussen.“

Auf eine weitere Auswirkung weist Andree Jorgella, erster Bevollmächtigter der IG Metall Siegen, hin: „Die vielen jungen Menschen, die hier in den kommenden Jahren erstmals studentisches Leben mitten im Zentrum der Universitätsstadt erleben können, haben ganz unterschiedliche Herkünfte und Biografien. Sie bereichern das Zusammenleben in der Stadt und stärken gesellschaftliche Vielfalt und Toleranz.“

Dies trage entscheidend dazu bei, die Heimat auch künftig lebenswert zu gestalten. Eine ansprechende Arbeitsplatzumgebung für Beschäftigte im Zentrum von Siegen ist auch ein Beitrag zu Work-Life-Balance“, ergänzt ver.di-Geschäftsführer Jürgen Weiskirch, der zugleich betont:

Projekt  „Siegen zu neuen Ufern“ bringt Aufbruchstimmung

„Mit dem Projekt „Siegen zu neuen Ufern“ ist es gelungen, eine Aufbruchstimmung hervorzurufen, die sich zum Teil sogar auf die Umlandgemeinden erstreckt hat. Dies bemerkten nicht nur die Anwohner, sondern auch die vielen Besucher und Gäste in der Stadt. Das Oberzentrum lebt.“

„Für die Zukunft der Stadt hängt von dem Umzug der Uni in Siegens Mitte sehr viel ab. Die Devise sollte unseres Erachtens daher lauten: die Riesenchance erkennen, möglichst viele Menschen im Entscheidungsprozess beteiligen und dann zügig in die Umsetzung gehen. Mitmachen statt Miesmachen also. Wenn gewünscht, stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung, das Mammut-Projekt positiv zu begleiten“, so Ingo Degenhardt, Dr. Thorsten Doublet, Klaus Gräbener, Andree Jorgella, Jürgen Haßler und Jürgen Weiskirch.

Artikel teilen: