Örtliche Pfarrer über Halloween

Fakten und Stimmen zum Gruselfest


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 von Symbol © SSilver / lia
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Halloween, der Abend vom 31. Oktober auf den 1. November, benennt die Volksbräuche am Abend vor Allerheiligen. Das Wort „Halloween“ leitet sich von „All Hallows Evening“ ab. Den Ursprung fand diese Gepflogenheit im katholischen Irland. Heutzutage nehmen sich auch im Kreis Olpe immer mehr Menschen diesen Brauch an. So finden einige Themenpartys in der Region statt.


Was für viele ein Grund zum Feiern ist (siehe Party-Übersicht unten), sorgt bei Pfarrern aus dem Kreis Olpe für ernüchternde Worte. So hält Pfarrer Georg Wagner gar nichts von dem Trend: „Ich wüsste nicht, was daran gefeiert werden soll.“ Halloween sei kein Fest, dass aus irgendeiner Tradition gefeiert wird und schon gar kein christliches Fest. Der Trend, so Wagner, sei sicherlich etwas Amerikanisches. Wagner ist Pfarrer und Leiter des pastoralen Raumes in Kirchhundem.
„Mit Religion und Kirche nichts zu tun“
Nicht viel mehr hatte Pfarrer Christoph Gundermann zum Thema zu sagen: „Mit Religion und Kirche hat Halloween nichts zu tun“, teilte der Pastor und Leiter des pastoralen Raumes in Lennestadt mit. Der Attendorner Pfarrer Andreas Neuser äußerte sich ebenfalls zum Thema: „Der Name ‚Halloween‘ bedeutet ins Deutsche übersetzt ‚der Abend vor dem Allerheiligenfest‘, nimmt damit Bezug aufs Christentum. Diese Tradition stammt aus Irland, ich halte es eher für Klamauk. Ein bisschen ist es wie Karneval.“ Das Fest habe mit dem Glauben an Geister zu tun, so Neuser. „Verstorbene geistern nicht auf der Erde herum. Sie sind bei Gott.“ Halloween hält der Pastor für eine Geistershow. Es sei ein Angstfest, wo in Kürbissen Kerzen angezündet werden und mit Ängsten gespielt werde. Es diene nur dazu, den Menschen Angst einzujagen. „Wir zünden an Allerheiligen auch Kerzen an, aber aus dem Grund, weil wir an Auferstehung glauben“, sagt Neuser.
Lebende und tote treffen zusammen
Der Halloween-Brauch geht auf das keltische „Samhain“ zurück. Dieses wurde jeweils am 31. Oktober eines Jahres, welcher als keltischer Neujahrstag gilt, beschritten und das seit ungefähr 500 vor Christus. Die Kelten glaubten, dass an diesem Tag die Welt der Lebenden mit der Welt der Toten zusammentrifft und sich vermischt. Tote hätten nur an diesem Tag die Chance gehabt, von der Seele eines Lebenden Besitz zu ergreifen: eine Chance auf ein Leben nach dem Tod.
Gruselige Kostümierungen
Zur Fernhaltung der Toten verkleideten sich die Menschen mit schrecklichen Masken und polterten herum, damit die Geister nicht von ihnen Besitz ergriffen. Die Römer übernahmen diesen Brauch und passten ihn ihren religiösen Vorstellungen an. Diese integrierten das keltische Samhain in andere römische Traditionen, die im Oktober stattfanden wie zum Beispiel den Tag zu Ehren von Pomona, der römischen Göttin der Früchte und der Bäume. Mit der Zeit nahm der Glaube an die Besessenheit durch Geister ab. Die Verkleidung wurde immer weiter ritualisiert und bekam eine nahezu konventionelle Rolle. Irische Einwanderer brachten den Halloween-Brauch in den 1840er Jahren dann mit in die USA, wo dieser seitdem mit teilweise sehr viel Aufwand gefeiert wird.
„Süßes oder Saures“
Einen anderen Ursprung hat das „Süßes oder Saures“, dem Betteln um Süßigkeiten. Am 2. November („Allerseelen“) gingen europäische Christen von Dorf zu Dorf, um „Seelenkuchen“ zu erbitten, ein quadratisches Brot mit Johannisbeeren. Je mehr die Bittenden erhielten, desto mehr Gebete sollten für die verstorbenen Angehörigen der Schenkenden gesprochen werden. Diese waren etwa im 9. Jahrhundert unterwegs.
Kritik an Halloween
Je mehr der Halloween-Brauch in Deutschland einzog, desto häufiger wurden die Kritiken zu den Feierlichkeiten. In Deutschland wird themenbezogen immer wieder über Vandalismus geklagt. Manche Christen sehen durch Halloween andere christliche Feste und Feiertage als gefährdet. Weiterhin würden durch Halloween typische deutsche Feste wie das Martinssingen in den Hintergrund gerückt.
Halloween im Kreis Olpe
• Unter dem Motto „American Horror Story“ findet im Clubbereich des Needles & Pins in Lennestadt eine Halloweenparty ab 21 Uhr mit einer Cocktail Happy Hour (22 bis 0 Uhr) statt. Die Besucher sind eingeladen kostümiert zu erscheinen. • In den Attendorner Höschhallen findet ebenfalls eine Halloweenparty statt. Der SV Attendorn lädt unter dem Motto „House of Nightmares“ zum Gruseln ein. DJ Bene wird die Besucher mit Musik unterhalten. Einlass ist ab 18 Jahren und Beginn der Veranstaltung um 20 Uhr. • Im „Big Ben“ in Meggen findet eine Halloween Nacht mit Special Halloween Cocktails und Grusel-Dekoration ab 20 Uhr statt. Auch dort wird es eine Happy Hour (21 bis 23 Uhr) geben.
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