NRW-Verkehrsministerin will Ersatzneubau beschleunigen

Spitzentreffen zur A 45-Talbrücke Rahmede


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Das Spitzentreffen zur Talbrücke Rahmede hat am Montag, 13. Dezember, in Lüdenscheid stattgefunden. von Autobahn Westfalen
Das Spitzentreffen zur Talbrücke Rahmede hat am Montag, 13. Dezember, in Lüdenscheid stattgefunden. © Autobahn Westfalen

Lüdenscheid/Kreis Olpe. Schnelle und unbürokratische Wege einzuschlagen, um die Region schnell zu entlasten, darauf haben sich am Montag, 13. Dezember, Vertreter von Politik und Verwaltung bei einem „Spitzentreffen“ zur A 45-Talbrücke Rahmede im Rathaus der Stadt Lüdenscheid geeinigt.


Die Autobahn GmbH, das Land NRW, der Märkische Kreis und die Stadt Lüdenscheid hatten zu dem Gespräch geladen, um mögliche Wege aus der aktuellen Krise zu suchen. Die Talbrücke Rahmede musste kürzlich komplett für den Verkehr gesperrt werden, weil bei Untersuchungen starke Verformungen am Stahlgerüst der Brücke entdeckt worden waren (LokalPlus berichtete).

Ina Brandes, seit 28. Oktober NRW-Verkehrsministerin, sagte: „Die Sauerlandlinie ist eine Lebensader für Südwestfalen und für Nordrhein-Westfalen.“ Das Land setze sich mit ganzer Kraft dafür ein, die Mobilität in der Region besser und sicherer zu machen.

„Wir müssen jetzt drei Dinge tun: Erstens muss die Brücke schnell wieder für den Pkw-Verkehr flottgemacht werden. Zweitens muss der Verkehrsfluss auf den Umleitungsstrecken weiter verbessert werden. Drittens muss der Ersatzneubau der Brücke beschleunigt werden“, so die NRW-Verkehrsministerin. Man setze sich beim Bund dafür ein, dass zukünftig solche reinen Ersatzbauwerke ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und erneute Planfeststellung realisiert werden könnten. Damit sei man um Jahre schneller.

Finanzielle Mittel stehen bereit

Gerhard Rühmkorf aus dem Bundesverkehrsministerium sagte: „Der schnellen Schadensbehebung, der beschleunigten Planung und Herstellung des Ersatzbauwerks und der sicheren Führung des Umleitungsverkehrs misst das Bundesministerium für Digitales und Verkehr höchste Bedeutung bei.“

Die Wiederherstellung der verkehrswichtigen Sauerlandlinie liege bei der Autobahn GmbH des Bundes in guten Händen und werde auch seitens des Ministeriums begleitet. Die Mittel für die erforderlichen Maßnahmen stünden bereit.“

Die Talbrücke Rahmede. von Sven Prillwitz/Stadt Lüdenscheid
Die Talbrücke Rahmede. © Sven Prillwitz/Stadt Lüdenscheid

„Wenn es nach mir geht, sollte die neue Brücke in fünf Jahren stehen“, hofft Elfriede Sauerwein-Braksiek, die Leiterin der Niederlassung Westfalen der Autobahn. Planungsrechtliche Hindernisse müssten dafür aus dem Weg geräumt werden, um Zeit zu gewinnen.

„Wir muten der Region zu viel zu“

„Wir muten der Region im Moment zu viel zu“, so Sauerwein-Braksiek. In etwa drei Monaten wolle man die alte Brücke zumindest soweit verstärkt haben, dass Pkw wieder darüberfahren können. „Dann wären die Umleitungsstrecken zumindest schonmal zahlenmäßig weniger belastet“.

Ähnlich gebaute Brücken der A 45 würden derzeit neben den üblichen Kontrollen zusätzlich auf Schäden untersucht. „Mit der Laserscan-Methode sehen wir mehr als mit dem bloßen Auge.“ Die Autobahn Westfalen wolle in den nächsten Jahren das Planungs- und Baumanagement bei der A 45 und ihren 60 Talbrücken weiter verbessern. „Wir wollen schnell planen und bauen und nutzen dabei auch die Ideen der Bauwirtschaft“, sagte Sauerwein-Braksiek.

Landrat Marco Voge ergänzte: „Die aktuelle Situation rund um die A 45 ist für den Märkischen Kreis und die anliegenden Städte und Gemeinden sowie für die gesamte Region ein Worst-Case-Szenario. Für unsere heimische Wirtschaft ist die A 45 die Lebensader.“

Verlust von Arbeitsplätzen droht

Auch für sie sei die Sperrung ein schwerer Schlag. Es drohe der Verlust tausender Arbeitsplätze. Deshalb sei es im ersten Schritt immens wichtig, die Brücke statisch so schnell es geht zu ertüchtigen.

Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer: „Ich freue mich sehr, dass sich die Ministerin heute die Zeit genommen hat, mit uns als Betroffenen vor Ort zu reden. Ich halte dies auch für ein ganz wichtiges Signal an die Menschen unserer Stadt und Region, deren Lebensqualität sich durch die Durchtrennung der Lebensader A 45 in dramatischer Weise verschlechtert hat.“

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