Notfallseelsorge – „Erste Hilfe für die Seele“

Beistand in Extremsituationen


Seit mehr als fünf Jahren gibt es das Angebot der Notfallseelsorge flächendeckend im Kreis Olpe. Es basiert auf Spenden. von privat
Seit mehr als fünf Jahren gibt es das Angebot der Notfallseelsorge flächendeckend im Kreis Olpe. Es basiert auf Spenden. © privat

Kreis Olpe. Die Notfallseelsorge (NfS) ist eine ökumenisch getragene Einrichtung des Dekanates Südsauerland, die es seit über mehr als fünf Jahren für den gesamten Kreis Olpe gibt.


Das Leitungsteam der NfS besteht derzeit aus den Hauptamtlichen Pastor Ludger Wollweber (Meggen) und Pfarrer Frank Rüter (Pfarrer für Notfallseelsorge Südliches Westfalen) sowie den Ehrenamtlern Susanne Soemer (Lennestadt) und Regina Bongers (Wenden).

Insgesamt sind 32 Helfer ehrenamtlich für den NfS tätig, und zwar täglich rund um die Uhr. Wenn es etwa zu einem plötzlichen häuslichen Todesfall kommt und Angehörige allein dastehen, wenn ein schwerer Verkehrsunfall geschieht und Angehörige wie auch Zeugen fassungslos dabei sind – leisten die NfSler Unterstützung und Beistand.

Sie begleiten Angehörige, Freunde und Nachbarn nach einem Suizid, Kollegen bei einem Arbeitsunfall, Betroffene und Ersthelfer am Unfallort. Sie sind flächendeckend immer erreichbar und für ihren Einsatz besonders ausgebildet und überkonfessionell.

Angebot unterliegt der Schweigepflicht

Auch bei eventuellen Großschadenslagen, wie Notfällen in Schulen oder Betrieben, größeren Unglücken werden die Notfallseelsorger eingesetzt. Weiterhin unterstützen sie die Polizei bei der Überbringung einer Todesnachricht an die Angehörigen. Alles, was ihnen in dieser Situation anvertraut wird, unterliegt der Schweigepflicht.

Die Notfallseelsorger tragen ihre Rufbereitschaften selbst in einen Plan ein, aufgeteilt in die Bereiche Bigge (Attendorn, Olpe, Drolshagen und Wenden) und Lenne (Finnentrop, Lennestadt und Kirchhundem). Damit ist eine flächendeckende Rufbereitschaft rund um die Uhr sichergestellt.

So können die Notfallseelsorger Menschen bei akuten Notlagen schnellstmöglich beistehen. Wenn das Leben sich von Sekunde zu Sekunde ändert, wenn für Betroffene gerade alles zusammengebrochen ist, dann ist es wichtig, dass sie in dieser Extremsituation nicht alleine bleiben, dass ihnen jemand zur Seite steht.

Beistand für Betroffene

Dieses „zur Seite stehen“ kann unterschiedliche Gesichter haben, es reicht von Gesprächen mit Angehörigen über Hinweise für weitere Hilfsangebote, örtlichen Kirchen, Telefonseelsorge, Hilfen bei psychischen Problemen und Krisen, Trauerbegleitungen bis zum „einfachen“ nur Dasein, Zeit haben, Sicherheit und Halt geben.

NfS ist keine therapeutische Maßnahme, aber je schneller Menschen eine stabilisierende Beziehung angeboten werden, desto eher können mögliche seelische Folgestörungen vermindert oder sogar verhindert werden. Als NfS absolviert man „viele Schichten“ Rufbereitschaft im Monat. Trotz des hohen Zeitaufwands und der bisweilen belastenden Situationen sind die Notfallseelsorger im Kreis Olpe als solche gerne aktiv, auch wenn sie für Einsätze sofort quer durch den ganzen Kreis fahren müssen.

Die Notfallseelsorge wird durch Spenden finanziert und ist für weitere Spenden sehr dankbar, um damit spezielle NfS-Kleidung wie auch Fortbildungen finanzieren zu können. So stehen Fortbildungen an, wie „Gewalt an Schulen“, „Erste Hilfe in Notfall-Situationen“ und „Emotionale, seelische und soziale Folgen im Zeitalter der Katastrophen“.

Spendenkonto:

Erzbistum Paderborn Dekanat Südsauerland

IBAN: DE98 4626 1822 0234 2178 00

Verwendungszweck „Notfallseelsorge“

Artikel teilen: