Nichts für Minderjährige und Schüler

„Wenn du mal älter bist, wirst du dich darüber freuen“ – so oder so ähnlich versichern es meist diejenigen, die sich bei anderen im Alter verschätzt haben. Und das kommt nicht nur bei mir häufiger mal vor…

Auf einem Schützenfest holen eine Freundin und ich die nächste Runde Getränke für die Gruppe: ein paar Bier, ein paar Radler. Unsere Bestellung sorgt für leichtes Stutzen hinter der Theke: Seid ihr denn schon alt genug?

Natürlich ist es gut, wenn beim Ausschank alkoholischer Getränke ein genauer Blick auf das Alter geworfen wird. Trotzdem immer wieder eine seltsame Situation, wenn sich auf dem Ausweis dann herausstellt, dass man das Mindestalter von 16 bereits seit geraumer Zeit überschritten hat. Wir waren zu diesem Zeitpunkt 21 und 22 Jahre – aber haben es natürlich mit Humor genommen, nachdem bereits beim Einlass der Perso gezückt werden musste.

Auch in der Eisdiele habe ich keinen Freifahrtschein. Ich bestelle zwei Portionen Eis für mich und meinen Freund, der sich unter anderem eine Kugel Malaga gewünscht hat. „Darfst du das denn überhaupt schon essen?“, fragt mich die Verkäuferin.

Darüber hinaus kommt es gerade auf schulischen Veranstaltungen manchmal zu Verwirrungen – davon kann auch Kollegin Tine ein Lied singen. „Die Schüler dürfen noch nicht ins Theater“, stoppte die Security die damals 24-jährige Volontärin mal bei einer Schulvorstellung, über die sie berichten wollte.

Und auch bei einer anderen Veranstaltung ist es schon zu Fehleinschätzungen gekommen. Ob sie sich mit den Hochzeitsfotos etwas Taschengeld zum Studium verdiene. Nein, im Alter von 30 liegt das Studium schon sieben Jahre zurück.

Darauf erzählt Kollegin Nicole von einem jungen Mann, der ebenfalls lange für viel jünger gehalten wurde. Jetzt, wo er einen Bart trägt, habe sich das Problem erledigt – für Tine und mich wird das wohl aber keine Option sein. Und so komisch die Alters-Irrtümer auch manchmal sein können, vielleicht freuen wir uns irgendwann wirklich.

Ein schönes Wochenende allen Jungen, Junggebliebenen und auch denen, die sich manchmal ziemlich alt fühlen

Lorena Klein