Nicht immer landet im Kreis Olpe der Müll in der Tonne
Öltank, Badezimmer-Einrichtung und Matratzen
- Kreis Olpe, 24.10.2019
- Von Nils Dinkel
Kreis Olpe. In Zeiten, wo freitags für Klima- und Umweltschutz demonstriert wird und der Trend in Richtung E-Mobilität statt Verbrennungsmotor geht, sollte man meinen, das Thema Müll und dessen Entsorgung seien bei den Menschen fest verankert. Bei vielen wird es wohl stimmen. Trotzdem gibt es im Kreis Olpe immer wieder Fälle von kleinen Vergehen bis hin zu besonders dreister Müllentsorgung. So gehören Badezimmer-Einrichtungen oder Öltanks zu den Dingen, die in der Natur entsorgt werden.
„Sperrmüll wird regelmäßig und kostenlos abgeholt“, so Wirth. „Dann kann ich die Matratze kostenlos vor die Haustür stellen und habe keinen Aufwand. Alternativ, wenn man sie schon ins Auto verfrachtet hat, kann man sie auch zum Wertstoffhof im Altenhundemer Industriegebiet fahren, der mittwochs und samstags öffnet“, so der Ordnungsamtleiter.
Die Geldbußen solcher Vergehen gingen dann schon ins Dreistellige. „Wenn wir dann mal einen erwischen!“, so Wirth. „Aber auch das kommt durchaus vor“, ergänzt er. Laut Paragraph 6 der ordnungsbehördlichen Verordnung der Stadt Lennestadt gilt ein Verunreinigungs-Verbot. Verstöße können mit bis zu 1.000 Euro geahndet werden.
Bei „Ersttätern“, die Zigaretten, Lebensmittelverpackungen oder Müll wegwerfen, vergeben die Mitarbeiter des Ordnungsamtes in der Regel Bußgelder in Höhe von 30 bis 50 Euro, zusätzlich Gebühren und Auslagen. Gerade Zigarettenkippen seien auf dem Pflaster schwierig zu reinigen, wenn sie einmal in die Fugen gefallen seien.
Zersetzungszeit von Müll
Gravierender sind Plastikflaschen, Windeln und Dosen: Hier dauert es 200 bis 500 Jahre, bis sie durch den natürlichen Zyklus abgebaut sind. Gerade in der Natur entsorgtes Plastik hinterlässt immer Rückstände von Mikroplastik. Manchmal meint man, man täte der Natur etwas Gutes, wenn die Bananenschale statt in der Biotonne ein anderes Plätzchen findet. Doch weit gefehlt: Selbst dieses Naturprodukt benötigt etwa eine Verrottungszeit von zwei Jahren.