NGG warnt vor weiterer „Aufweichung der Arbeitszeiten“
Kreis Olpe: 14 Prozent der Beschäftigten arbeiten nach 23 Uhr
- Kreis Olpe, 20.12.2016
Kreis Olpe. Wenn andere das Licht ausschalten, krempeln sie die Ärmel hoch: Nachtarbeiter. Im Kreis Olpe sind rund 9000 Beschäftigte in der Nacht aktiv. Damit arbeiten rund 14 Prozent aller Beschäftigten im Kreis nach 23 Uhr. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten unter Berufung auf aktuelle Schätzungen des Mikrozensus mit. Vor dem Hintergrund der Debatte um die „Arbeit 4.0“ warnt die NGG Südwestfalen vor einer weiteren „Aufweichung der Arbeitszeiten“.
„Es geht darum, beim digitalen Wandel am Arbeitsplatz ein Wort mitzureden“, sagt Mura. Denn die Digitalisierung könne das Berufsleben künftig massiv verändern – von ungewöhnlichen Arbeitszeiten, über die E-Mail nach Feierabend bis hin zur Anlagensteuerung per Smartphone. Arbeitsstandards und faire Löhne dürften hierbei aber nicht unter die Räder kommen, so die NGG Südwestfalen.
In diese Richtung gehen teilweise auch neue Vorschläge von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles. Ein kürzlich von ihr vorgelegtes „Weißbuch Arbeiten 4.0“ sieht die Stärkung der Tarifpartner vor. Mura: „Es ist wichtig, dass die Beschäftigten in der Gestaltung der Arbeitswelt von morgen mitbestimmen. Statt über die Abschaffung des Acht-Stunden-Tages nachzudenken, sollten die Arbeitgeber ihre Mitarbeiter lieber für den digitalen Wandel qualifizieren.“ Wichtig sei deshalb ein „Recht auf Weiterbildung“. Dieses solle möglichst bald per Gesetz festgeschrieben werden.