NGG kritisiert: Zu wenig Arbeitszeit-Kontrollen
Gewerkschaft
- Kreis Olpe, 17.11.2018
Kreis Olpe. Auch die rund 3300 Betriebe im Kreis Olpe müssen nur äußerst selten mit einer Arbeitszeit-Kontrolle der Behörden rechnen. Das kritisiert die Gewerkschaft Nah-rung-Genuss-Gaststätten.
Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Prüfungen um sieben Prozent zurückgegangen. Das ergebe sich aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Linken, Susanne Ferschl. Das Schreiben liegt der Gewerkschaft vor.
Dies führe zu einer schockierenden Bilanz. „Das Arbeitszeitgesetz ist eines der wichtigsten Schutzgesetze, das die Beschäftigten haben. Es kann nicht sein, dass die Behörden ihre Kontrollen ausgerechnet in einer Zeit zurückfahren, in der Nacht-, Schicht- und Wochenendarbeit immer stärker zunehmen“, so Mura.
Letztlich gehe es dabei um die Gesundheit der Menschen. Laut Studien der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) steigt das Unfallrisiko nach der achten Arbeitsstunde exponentiell an. Wer regelmäßig nachts oder im Schichtdienst arbeitet, hat danach auch ein erhöhtes Risiko, am Herzen oder an Diabetes zu erkranken. Aktuell arbeitet bereits jeder Neunte länger als 48 Stunden in der Woche, so das Statistische Bundesamt.
„Statt Änderungen am Arbeitszeitgesetz brauchen wir mehr Kontrollen, damit es auch eingehalten wird“, fordert Mura. Dafür müsse das Personal bei den Arbeitsschutzbehörden massiv aufgestockt werden.