Nezahat Baradari will sich für Apotheker einsetzen
SPD-Bundestagskandidatin diskutiert mit Christian Springob über aufgehobenes Boni-Verbot
- Kreis Olpe, 26.12.2016

Kreis Olpe. Die Bundestagskandidatin der SPD für den Wahlkreis „Südlicher Märkischer Kreis I/Kreis Olpe“, Nezahat Baradari, hat sich jetzt zu einem Gespräch mit dem Attendorner Apother Christian Springob getroffen. Hintergrund des gegenseitigen Austauschs: Mitte Oktober hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass ausländische Apotheken sich nicht an die deutsche Verordnung für Arzneimittelpreise halten müssen, wenn sie verschreibungspflichtige Medikamente nach Deutschland versenden. Deutsche Apotheker fürchten einen massiven Wettbewerbsnachteil.


Christian Springob kritisierte, dass durch den Wegfall der Preisbindung für rezeptpflichtige Medikamente und der Gewährung von Boni, Apotheken vor Ort und insbesondere auf dem ländlichen Gebiet in wirtschaftliche Schwierigkeiten gebracht würden. Keine normalgroße Apotheke könne im Wettbewerb mit Auslands-Onlineapotheken bestehen. Apotheken in Deutschland haben eine Gemeinwohlverpflichtung, das heißt sie müssen zu jeder Tages- und Nachtzeit Notfall- und Antigiftmedikamente vorrätig halten und sind verpflichtet, am Notdienst der Apotheken teilzunehmen, gab Springob zu bedenken.


Auch sogenannte Individualrezepturen, also maßgeschneiderte Rezepturen, von denen speziell chronisch Kranke wie Kinder mit beispielsweise Herz- oder Nierenleiden profitieren, werden von den hiesigen Apotheken mit hohem technischen und pharmazeutischen Wissen hergestellt. Versandapotheken dagegen, so Springob weiter, lehnten die Herstellung mehr oder weniger ab oder könnten diese nicht zeitnah leisten.
Baradari trifft sich demnächst zu einem weiteren Gespräch mit dem Apotheker Jörg Lehmann, der der Bezirksstellenleiter des südlichen Märkischen Kreises des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe ist.
