Neue Serie: Interviews aus dem Berufsleben


  • Kreis Olpe, 29.09.2016
  • Von Christoph Reuber
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Manuel Schoppe (l.) und Edgar Koop sind Berufskraftfahrer bei REMONDIS in Olpe. von Christoph Reuber
Manuel Schoppe (l.) und Edgar Koop sind Berufskraftfahrer bei REMONDIS in Olpe. © Christoph Reuber

Mit einer neuen Interviewreihe stellt LokalPlus ab sofort monatlich interessante Berufsbilder und spannende Ausbildungen vor. Zu Wort kommen dabei Fachkräfte, Personaler und Azubis regionaler Unternehmen, die aus ihrem Berufsalltag berichten und so einen authentischen Einblick in deren Arbeitswelt ermöglichen. Ziel ist es, vor allem junge Menschen für eine Karriere in heimischen Unternehmen zu begeistern und so dazu beizutragen, die Lebens- und Arbeitsregion im Kreis Olpe und darüber hinaus in Südwestfalen nachhaltig interessant zu machen.


Der Job des Berufskraftfahrers im Porträt
Manuel Schoppe und Edgar Koop sind Berufskraftfahrer bei REMONDIS. Sie sind ehemalige Azubis bei einem der weltweit größten Dienstleister für Recycling. Welche vielfältigen Aufgabenbereiche sich hinter dem Beruf verbergen und was REMONDIS als Arbeitgeber auszeichnet, sowie noch einiges mehr, haben sie im Gespräch berichtet.

Hallo Ihr beiden, erzählt doch zunächst einmal: Wie ist die Ausbildung strukturiert?

Die Ausbildungszeit beträgt drei Jahre und kann bei einem Notendurchschnitt von 2,4 und mit Zustimmung des Betriebs um ein halbes Jahr verkürzt werden. Die Azubis erwerben Kenntnisse im Bereich der Fahrzeugtechnik sowie in der Ladungssicherung. Man durchläuft verschiedene Stationen wie die Werkstatt, die Disposition sowie natürlich die Fahrschule, wo die Fahrerlaubnis für LKW und Anhänger (C und CE) erworben wird. Natürlich lernt man im Rahmen der Ausbildung auch alle wichtigen Vorschriften in Bezug auf die Bereiche Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Straßenverkehrsrecht und Abfallrecht. Auch die Befähigungsscheine für Kran und Stapler werden gemacht. Gleichzeitig erfolgt der ganz normale Besuch der Berufsschule und des innerbetrieblichen Unterrichts, der von REMONDIS angeboten wird.

Welche Eigenschaften sollte Eurer Meinung nach ein potenzieller Bewerber mitbringen?

Der Bewerber sollte eigenständig, flexibel und zuverlässig sein. Wichtig ist auch ein grundsätzliches Interesse an Fahrzeugen und deren Technik.

Werden die Azubis nach der Ausbildung bei REMONDIS immer übernommen?

Die Übernahmechancen sind sehr gut. Natürlich hängt eine Übernahme von der Leistung während der Ausbildungszeit ab. Man kann aber sagen, dass ca. 90% der Azubis übernommen werden.

Wie gestaltet sich der Austausch der Azubis untereinander?

Durch die gemeinsame Zeit in der Berufsschule und vor allem im innerbetrieblichen Unterricht können die Azubis regelmäßig ihre Erfahrungen austauschen.

Was genau wird unter dem innerbetrieblichen Unterricht verstanden, den REMONDIS seinen Azubis bietet?

Der innerbetriebliche Unterricht wird von REMONDIS für alle Auszubildenden angeboten. Hier haben die Azubis der verschiedenen REMONDIS-Niederlassungen die Möglichkeit, sich kennenzulernen und einmal im Monat Erfahrungen miteinander auszutauschen. Es werden prüfungsrelevante Themen mit den Azubis wiederholt und vertieft. Das bringt wirklich sehr viel und macht Spaß. So werden wir ideal vorbereitet.

Kommen wir mal zum Beruf des Kraftfahrers selbst: Welche Tätigkeitsfelder umfasst der Job genau?

Der Beruf ist sehr vielfältig. Zu den Aufgabenbereichen zählen der richtige Umgang mit den Fahrzeugen und Ladebehältern und der sichere Transport von Wertstoffen und Abfällen. Wartung, Pflege und kleinere Reparaturen an den Fahrzeugen gehören dazu, ebenso wie die ordnungsgemäße Handhabung von Leistungsnachweisen und Begleitpapieren. Nicht zuletzt spielt natürlich auch der Kontakt zu unseren Kunden eine große Rolle.“ Der Berufskraftfahrer hat demnach viele Aufgabenbereiche.

Würdet Ihr den Job daher als „reizvoll“ und „vielfältig“ bezeichnen?

Ja, auf jeden Fall. Schon allein dadurch, dass wir mit vielen unterschiedlichen und speziellen Fahrzeugen unterwegs sind, ist der Beruf vielfältig und macht Spaß. Zum Fuhrpark von REMONDIS gehören zum Beispiel Absetzkipper, Abrollkipper, Heck- und Frontlader. Die abwechslungsreiche und selbstständige Arbeit sowie das Unterwegssein machen den Job einfach attraktiv.

Und welche Möglichkeiten zur Weiterbildung werden den Auszubildenden geboten?

Nach der Ausbildung besteht die Möglichkeit, den Industriemeister für Kraft- und Verkehrstechnik zu machen. Danach stehen einem viele Wege offen, wie die Arbeit als Ausbilder, als Disponent bis hin zum Abteilungsleiter. Bei Weiterbildungen wird der Berufskraftfahrer auch von REMONDIS unterstützt.

Was zeichnet REMONDIS als attraktiven Arbeitgeber aus?

Vor allem ein sicherer Arbeitsplatz! Du hast geregelte aber abwechslungsreiche Abläufe und dadurch, dass REMONDIS deutschland- und sogar weltweit Niederlassungen hat, wäre es bei einem Umzug beispielsweise problemlos möglich, in einer anderen Niederlassung zu arbeiten. REMONDIS ist ein zukunftsorientiertes Unternehmen und bietet seinen Auszubildenden gute Schulungsmöglichkeiten.

Nun kommen wir zu einer wichtigen Frage, die sich womöglich gar nicht so leicht beantworten lässt: Welche Gründe liegen darin, dass REMONDIS sehr wenig Berufskraftfahrer findet?

Das Problem haben wohl viele Unternehmen. Ein Grund ist wohl der demografische Wandel, das heißt, es gibt viele ältere Fahrer, die in den Ruhestand gehen und gleichzeitig kommen kaum junge Leute nach, da der Beruf des Kraftfahrers vielen offenbar unattraktiv erscheint und mit dem Klischee „Müllabfuhr“ belastet ist. Es sollte mehr Menschen bewusst sein, dass es sich bei dem Beruf des Berufskraftfahrers um eine anerkannte Berufsausbildung handelt.

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