Neue Kreisliga-Saison mit nur sieben Mannschaften

Frauenfußball steht vor großen Herausforderungen


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Joachim Schlüter (rechts) erklärte, warum Mannschaften aus dem Kreis Olpe nicht in anderen Kreisen spielen sollen. von s: Jonathan Baer
Joachim Schlüter (rechts) erklärte, warum Mannschaften aus dem Kreis Olpe nicht in anderen Kreisen spielen sollen. © s: Jonathan Baer

Gerlingen. Auch in der kommenden Saison wird es in Olpe eine Frauenfußball-Kreisliga geben. Das wurde bei einem außerordentlichen Staffeltag des Kreises Olpe am Mittwochabend, 18. Juli, in Gerlingen bekanntgegeben. Weil der Fortbestand der Liga auf der Kippe stand, müsste die Entscheidung eigentlich alle erfreuen. Tut es aber nicht - im Frauenfußball rumort es.


Das Problem ist nicht neu: bei den meisten Vereinen im Kreis Olpe fehlt der weibliche Nachwuchs. Oft schließen sich deshalb Vereine zusammen, wie die Spielgemeinschaft Kleusheim-Lütringhausen-Rahrbachtal, um überhaupt am Spielbetrieb teilnehmen zu können.

Der Nachteil: mittlerweile gibt es nur noch sieben Mannschaften. Da kommt schnell Langeweile auf, findet Michele Hollex vom TSV Saalhausen. „Es sind einfach zu wenige Spiele. Wir bereiten uns sechs Monate auf die Saison vor und spielen dann nur sechsmal. Wie willst du das deiner Mannschaft erklären?“
Spielen in anderen Kreisen attraktiver
Der TSV Saalhausen wollte deshalb wie der TuS Halberbracht in den Hochsauerlandkreis wechseln - dort spielen in der Kreisliga momentan elf Mannschaften. Die Sportfreunde Albaum hätten gerne, vor allem wegen der geografischen Nähe, in Siegen-Wittgenstein gespielt. Doch der Kreisverband erlaubte das nicht.

Der Vorsitzende Joachim Schlüter verteidigte diese Entscheidung am Abend. „Eine Staffel mit nur vier bis fünf Teams hätte es unwahrscheinlich schwer, in einen geordneten Spielbetrieb zu kommen. Wir müssen uns für die Mannschaften entscheiden, die keine Alternative haben. Deshalb werden wir dem Wunsch, in andere Kreise zu wechseln, nicht entsprechen.“ Zumal Siegen-Wittgenstein beispielsweise nicht bereit sei, Vereine aus Olpe aufzunehmen.
„Eine neue Struktur hätte uns gut getan.“
Die Vertreter der betroffenen Vereine konnten den Kompromissvorschlag nur zum Teil nachvollziehen. „Nur so wenige Spiele macht keinen Spaß“, schimpft Martin Arndt von den SF Albaum. Sebastian Ende vom TuS Halberbracht ergänzt: „Ich glaube nicht, dass der Hochsauerlandkreis und Siegen-Wittgenstein nicht aufnahmebereit gewesen wären. Eine neue Struktur hätte uns gut getan.“

Um die Kreisliga attraktiver zu machen, hat der Kreisverband in Person von Joachim Schlüter für die kommende Saison einige Neuheiten vorgestellt. Es soll eine Hin- und eine Rückrunde mit jeweils sechs Spielen geben. Danach sind Playoffs geplant. Dort treten die ersten vier Teams noch einmal gegeneinander an. Außerdem könnte, wenn von den Vereinen gewünscht, ein Hallenturnier und ein Ligapokal etabliert werden.
Playoffs stoßen auf offene Ohren
Gerade die Playoffs kamen bei den anwesenden Vereinen des außerordentlichen Staffeltages gut an. Trotzdem täuschen sie nicht darüber hinweg, dass der Frauenfußball in Olpe neue Visionen braucht. „Am besten wären zehn bis zwölf Teams“, wünscht sich Isabel Germann vom FSV Gerlingen. „Ansonsten spielt man ständig gegen dieselben Mannschaften.“ „Wir hoffen ja, dass sich in einem Jahr vielleicht doch noch was ändert“, sagt Teamkollegin Nele Pechmann.

Hoffnung macht eine Initiative des Kreisverbandes Olpe. Die Idee ist, regionale Ligen aufzubauen. Die Teams würden nicht mehr nach Kreisen eingeteilt, sondern nach ihrer geografischen Lage. „Das müssen wir jetzt mal ausloten, wie das die anderen Kreise sehen“, sagt Engelbert Schulte, Koordinator für den Frauenfußball.
Die sieben Mannschaften sind:
- Eintracht Kleusheim - GW Lütringhausen - SV Rahrbachtal 1989
- SC LWL 05
- SF Albaum 1947 - VfL Heinsberg
- FSV Gerlingen
- SC Drolshagen
- TuS Halberbracht
- TSV Saalhausen
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