Nächster Meilenstein in Sicht

A45-Ausbau:


 von © Kara / lia
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Kreis Olpe. Der nächste Meilenstein für den A45-Ausbau ist in Sicht: Mit den Arbeiten für eine Baustraße bei Wilnsdorf wird der Neubau der Talbrücken Rinsdorf und Rälsbach vorbereitet, der im nächsten Jahr auf dem Programm steht. Der Neubau der Brücken ist Teil des gesamten Ausbaus der A45 auf einer Länge von 123 Kilometern in den kommenden 20 Jahren. In diesem Zusammenhang werden auch 38 Großbrücken auf der gesamten Strecke zwischen Dortmund und der hessischen Landesgrenze saniert und teilweise neu gebaut.


Verkehrsminister Michael Groschek übermittelte die besten Wünsche zum Baustart: "Die A45 ist ein Sinnbild für die dringend erneuerungsbedürftige Verkehrsinfrastruktur in den alten Bundesländern. Hier zeigt sich, warum die vor 50 Jahren gebauten Autobahnbrücken lange vor Ablauf ihrer seinerzeit kalkulierten Lebensdauer erneuerungsbedürftig sind. 1960 lag das zulässige Gesamtgewicht eines Lastwagens bei 24 Tonnen, heute sind es 44 - und Schwerlasttransporte gehen noch weit darüber hinaus. Die Anzahl der Fahrzeuge, die hier täglich fahren, hat sich vervielfacht. Das Siegerland mit seiner boomenden Industrielandschaft braucht aber funktionierende Verkehrsverbindungen. Daran arbeiten wir. Mit der Erneuerung der Brückenbauwerke und dem Ausbau der Strecke wird die A45 über Jahre von Baustellen geprägt sein."

"Die A45 ist für alle da. Deshalb haben die drei Industrie- und Handelskammern entlang der A45 schon vor eineinhalb Jahren einen Masterplan A45 aus der Taufe gehoben. Mit diesem integrierten Handlungskonzept hat die Wirtschaft ihre Zusammenarbeit für das Mammutprojekt angeboten. Ziel ist, die Öffentlichkeit frühzeitig zu interessieren, zu informieren und den Dialog zu den Planern herzustellen", sagte Hermann-Josef Droege, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Siegen, vor Journalisten.
Arbeiten kosten 2,1 Millionen Euro
 Fäll- und Rodungsarbeiten für das "Baufeld" neben der A45 hatten schon in der vergangenen Wintersaison stattgefunden. Die aktuellen Arbeiten zur Erschließung des Baufeldes von Autobahn und Landesstraße L907 werden bis zum Frühjahr nächsten Jahres dauern. "Danach werden wir die Verkehrsführung für die Baustelle auf der Autobahn einrichten", kündigt Karl-Hermann Metz, Projektgruppenleiter bei Straßen.NRW für die A45, an: "Die Standspur und der rechte Fahrstreifen der A45 werden dabei in Richtung Frankfurt auf einer Länge von drei Kilometern erneuert", so Metz. 2,1 Millionen Euro kosten diese Arbeiten. Dann kann mit den eigentlichen Arbeiten für die neuen Brücken begonnen werden. "In spätestens fünf Jahren sollten die neuen Brücken stehen", sagt Metz, "wir kalkulieren mit Gesamtkosten in Höhe von 116 Millionen Euro."

Für die Einwohner von Rinsdorf und Obersdorf erfüllt sich ein langgehegter Wunsch: Noch bevor der sechsstreifige Ausbau der A45 beginnt, entstehen bereits auf einer Länge von 1,6 Kilometern die notwendigen Lärmschutzwände. Sie kosten weitere 5,3 Millionen Euro. Und auch an der Entwässerung der Autobahn wird gearbeitet: Eine neue "Regenwasserbehandlungsanlage" für 3,5 Millionen Euro wird entstehen.

Die beiden Talbrücken Rinsdorf und Rälsbach werden gesprengt. Eine Besonderheit gibt es bei der Brücke Rinsdorf: Das Teilbauwerk in Richtung Dortmund wird neben der vorhandenen Brücke gebaut und nach der Sprengung mitsamt der Pfeiler in ihre schlussendliche Position neben dem Teilbauwerk in Richtung Frankfurt verschoben. "Das wird auf diese Weise zum ersten Mal in Deutschland praktiziert", betont Projektgruppenleiter Metz.
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