Nach Neustart der Kfz-Zulassung: Kreis Olpe dankt für Nachbarschaftshilfe

Gelungene Zusammenarbeit mit dem Oberbergischen Kreis


Symbolfoto. von B. Wylezich / Fotolia
Symbolfoto. © B. Wylezich / Fotolia

Kreis Olpe. In Krisensituationen gute Nachbarn zu haben, ist unbezahlbar. Das gilt im privaten Umfeld und auch für Behörden. Das zeigte sich, als Ende Oktober der Hackerangriff auf die Südwestfalen-IT alle Verwaltungen in Südwestfalen lahmlegte – zumindest alles, was dort digital lief. Ein Bereich, in dem diese Einschränkungen viele Bürger unmittelbar betrafen, war die Kfz-Zulassungsstelle.


Kaum eine Frage wurde seitdem öfter an die Kreisverwaltung gerichtet als: „Wann können wieder Fahrzeuge in Olpe und mit OE-Kennzeichen zugelassen werden?“ Die erste Phase nach dem Hackerangriff war geprägt von der Notwendigkeit, schnelle, aber tragfähige Lösungen für die dringendsten Probleme zu schaffen. Bei der Zulassungsstelle war schnell klar: Das gelingt nur mit Hilfe von außen.

„Im Bereich der Zulassung gibt es komplexe Verfahren, die Schnittstellen zu anderen Verfahren und Zugriff auf externe Datenbanken benötigen“, erläutert der zuständige Fachbereichsleiter, Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum. „Beispielsweise sind wir zwingend auf die digitale Schnittstelle zum Kraftfahrtbundesamt und zur Versicherungswirtschaft angewiesen.“

Nicht einfacher wurde die Situation dadurch, dass alle südwestfälischen Kreise, also auch die meisten Nachbarn, vom gleichen Problem betroffen waren.

Schnelle Unterstützung

Doch der Oberbergische Kreis sprang ein. Und so konnten, nachdem die rechtlichen Grundlagen vereinbart waren, schon am 16. November wieder Fahrzeuge aus dem Kreis Olpe zugelassen werden: in den Zulassungsstellen in Waldbröl und Hückeswagen. Der Kreis Olpe entsandte das Team seiner Kfz-Zulassung in den Oberbergischen Kreis, unter dessen „Flagge“ es nun tätig wurde.

„Der Oberbergische Kreis hat sich in dieser Notsituation als überaus hilfsbereiter und sehr entgegenkommender Partner gezeigt“, so Scharfenbaum.

Landrat Theo Melcher betont: „Es ist nicht selbstverständlich, dass man dort so kurzfristig Räumlichkeiten, Arbeitsplätze und Computer für unser Team zur Verfügung gestellt hat – und das an zwei Standorten und über mehrere Monate.“ Auch hebt er den freundlichen Empfang und die gute Kooperation mit den Mitarbeitern des Kreises Olpe hervor.

„In Notsituationen zu helfen, ist „Bürgerpflicht“ – und auch eine Kreisverwaltung darf einen Nachbarn und dessen Bürgerinnen und Bürger nicht hängen lassen, wenn Hilfe gebraucht wird“, ergänzt Kreisdirektor Klaus Grootens für den Oberbergischen Kreis. „Die Zusammenarbeit war auf allen Ebenen zielorientiert, kollegial – und das Wichtigste: Im Ergebnis hat’s funktioniert“, so Grootens.

4.786 Zulassungen im Nachbarkreis

Das Resümee der Zeit im Oberbergischen: Dort wurden vom 16. November bis zum 20. Januar 4.786 Zulassungsvorgänge aus dem Kreis Olpe bearbeitet. Ebenfalls danken Landrat und Kreisdirektor dem Fachdienst Straßenverkehr, dessen Mitarbeiter während dieser Zeit viele Extrastunden Arbeit und viele Extrakilometer in Kauf genommen haben, um den Bürgern den bestmöglichen Service zu bieten.

Seit Mittwoch, 24. Januar, ist die Zulassungsstelle im Kreishaus in Olpe wieder einsatzbereit. 114 Kunden hatten die Chance genutzt und gleich einen Termin für den Wiedereröffnungstag gebucht. Zwar stehen noch nicht alle Systeme wieder zur Verfügung, doch der Neustart verlief erfolgreich und problemlos. Terminbuchung über www.kreis-olpe.de

Artikel teilen: