Nach Erdbeben: Anteilnahme und Bestürzung auch im Kreis Olpe

Syrien und Türkei betroffen


  • Kreis Olpe, 07.02.2023
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  • Von Nils Dinkel
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Symbolfoto für Trauer und Bestürzung. von pixabay.com
Symbolfoto für Trauer und Bestürzung. © pixabay.com

Kreis Olpe. Durch ein Erdbeben der Stärke 7,5 in Gebieten in der Türkei und Syrien haben viele tausend Menschen ihr Leben verloren. Das Erdbeben traf die Menschen überraschend in der Nacht auf Montag, 6. Februar. Auch im Kreis Olpe ist die Bestürzung groß; viele Familienangehörige sorgen sich um ihre Verwandten im Epizentrum.


Mehreren Medienberichten zufolge soll es in Syrien und in der Türkei neben den vielen Todesopfern zehntausende Verletzte gegeben haben. Zahlreiche Menschen gelten auch einen Tag nach dem schweren Erdbeben als vermisst. Viele Gebäude sind in der betroffenen Region eingestürzt oder einsturzgefährdet. In den Trümmern ist mit weiteren Toten und Verletzten zu rechnen. Suchaktionen dauern bei eisigen Temperaturen an.

Der türkische Staatspräsident Erdoğan hat um Hilfe gebeten. Allein in der Türkei waren laut Tagesschau 13,5 Millionen Menschen vom Beben betroffen. Erste Hilfstrupps, unter anderem des THW Arnsberg und des THW Köln, sind ins Katastrophengebiet gestartet. Aus dem Kreis Olpe sind derzeit keine THW-Einsatzkräfte in die betroffenen Regionen unterwegs.

Auch das Deutsche Rote Kreuz schickt vorerst keine Helfer in die Region. „Schwestergesellschaften, der Türkische Rote Halbmond (TRH) sowie der Syrische Arabische Rote Halbmond (SARC), sind vor Ort im Einsatz und leisten beispielsweise Erste Hilfe. Rettungsteams suchen – wo möglich – weiter nach Überlebenden“, so Torsten Tillmann, hauptamtlicher Vorstand des DRK-Kreisverbands Olpe.

Weltweite Unterstützung

„Aus Olpe und aus der restlichen Diözese Paderborn sind keine Kräfte der Malteser unterwegs. Wir werden uns aber für die Diözese Paderborn in Stellung bringen, um die weitere Nothilfe für die nächste Phase der Hilfe zu organisieren“, so Thorsten Heß, stellvertretender Leiter der Malteser-Notfallvorsorge in der Diözese Paderborn. „Noch können wir aber nicht absehen, in wie weit unsere Gliederungen im Kreis Olpe (Olpe und Lennestadt) eingebunden sein werden.“

Gleichzeitig werden weltweit Sach- und Geldspenden gesammelt. Der Fußballverein Vatanspor Meggen richtet am Mittwoch, 8. Februar, ab 19 Uhr in Halberbracht ein Freundschaftsspiel gegen den TSC Olpe aus. Die Einnahmen aus dem Eintritt und der gesamten Erlös vom Verkauf sollen betroffenen Menschen des Erdbebens zugute kommen.

Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) Köln, hat eine Spendenaktion gestartet. Diese fand bislang mehr als 36.000 Unterstützer und brachte mehr als 2,4 Millionen Euro ein. Auch DITIB Lennestadt ruft in sozialen Netzwerken zur Beteiligung an dieser Spendenaktion auf.

Großer Radius

Nedim Kalembasi ist Vorsitzender des Arbeitskreises Integration der Stadt Lennestadt und stammt aus der Türkei. Er sagt: „Es ist schon böse, wenn eine ganze Region betroffen ist. Man sollte in dieser schwierigen Zeit die Politik bei Seite schieben und sich fragen, wie man helfen kann.“

Er sagte, dass zehn Großstädte und viele Kleinstädte in einem Radius von 200 Kilometern von dem Beben betroffen gewesen seien. Das betroffene Gebiet liege etwa 1.000 Kilometer von Çaycuma, Lennestadts Partnerstadt, entfernt. Er berichtete, dass ein in Lennestadt ausrangiertes Feuerwehr-Auto mit einem Rettungstrupp entsendet worden sei, um nach Verschütteten zu suchen.

Kalembasi verwies auf eine Sachspendenaktion des Atatürk-Vereins Siegerland (Lindeplatz 3, 57078 Siegen). Dieser nimmt Sachspenden in Form von warmer Kleidung und Decken, Trockennahrung, Hygieneartikel, Babynahrung und Windeln entgegen. Der Verein fährt mit einem Lkw voller Hilfsgüter in die betroffene Region.

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