Mutterkuhhalter und MdB Baradari fordern gerechtere Verteilung der Subventionen
Besuch auf Bauernhof in Hohl
- Kreis Olpe, 20.10.2020
Olpe/Kreis Olpe. Auf Einladung des Arbeitskreises Mutterkuhhaltung besuchte Nezahat Baradari, sozialdemokratische Bundestagabgeordnete aus Attendorn, jüngst den Bauernhof Stuff in Olpe-Hohl. Die Mutterkuhhalter haben Forderungen an die Politik.
Den Initiatoren des zum WLV gehörenden Arbeitskreises brannte ein Thema besonders unter den Nägeln: Als Mutterkuhhalter fühlen sie sich im Vergleich zu anderen Tierhaltern und Produktionsformen durch die Politik ungerecht behandelt und finanziell deutlich schlechter gestellt. Zumal sie als Kleinbauern ganz überwiegend im Nebenerwerb tätig sind. „Das geht nur mit Idealismus und Familie, und das 365 Tage im Jahr“, so Stuff.
Das Kalb saugt bis zum „Absetzen“ im Alter von acht bis zehn Monaten am Euter der Kuh. Die Kuh, später auch das Kalb, ernähren sich hauptsächlich von Gras und Heu. Das Leben der Mutterkühe spielt sich von April bis November komplett auf der Weide ab.
Der Aufwand dieser Haltungsform sei im Vergleich zu anderen Arten der Tierhaltung wesentlich höher und bedeute einen „erheblichen Kostenunterschied in der Haltung“, so die Mitglieder des Arbeitskreises unisono. Sie fordern eine staatliche Unterstützung von 300 Euro je Mutterkuh jährlich.
Baradari versteht die Forderung der Initiative nach einer leistungsgerechten Förderung: „Ihre Arbeit ist der biologischen Artenvielfalt sehr dienlich.“ Zwischen den Forderungen der Mutterkuhhalter und der SPD-Fraktion gibt es sehr große „Überschneidungen“, betonte Baradari. „Ich bin an Ihrer Seite“.
Um dem Anliegen der Mutterkuhhaltern Gehör zu verschaffen und dem Gegenwind aus dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, etwas entgegenzusetzen, will Baradari das Thema mit in den Bundestag nehmen und weitere Gespräche führen.