„Motor für die heimische Wirtschaft“

Ausbau der Sauerlandlinie: Gewerkschafter erwarten positive Effekte auf Arbeitsmarkt


 von Sven Prillwitz
© Sven Prillwitz

Kreis Olpe. Der sechsspurige Fahrbahnausbau der A45 verbunden mit dem Neubau aller Brücken zwischen Dortmund und Siegen ist ein kostspieliges Mega-Projekt, das in den kommenden Jahren zu Verkehrsbehinderungen führt. Langfristig allerdings sei der Ausbau „wirtschaftlich als langfristiges Konjunkturprogramm“ anzusehen, sind sich die heimischen Gewerkschaftsvertreter einig.


„Von den mehr als zwei Milliarden Euro die hier in Südwestfalen verbaut werden, erwarten wir positive Effekte auf dem regionalen Arbeits- und Ausbildungsmarkt“, sagen der Geschäftsführer der DGB-Region Südwestfalen, Ingo Degenhardt, und der Vorsitzende des IG BAU Bezirksverbandes Westfalen Mitte-Süd, Ewald Thiel. „Durch die Ausschreibungspraktiken können auch ortsansässige Firmen profitieren und Aufträge generieren. Das ist uns als Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt sehr wichtig. Besonders durch den langen Zeitraum für die Baumaßnahmen bis zum Jahr 2030 erhoffen wir uns ein Mehr an Arbeitsplätzen“, sagt Thiel.

Beide Gewerkschafter prognostizieren auch positive Bewegungen auf dem Ausbildungsmarkt. Lukrative Aufträge über einen längeren Zeitraum sorgten neben Beschäftigung auch für zusätzliche Ausbildungsplätze und somit eine gute Perspektive für die jungen Menschen in der Region. „Diese Investition in den Aus- und Neubau der Sauerlandlinie muss zum Motor für die heimische Wirtschaft werden“, betonen Degenhardt und Thiel.

Neben der Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen für die Menschen engagieren sich die südwestfälischen Gewerkschaften seit Jahren gemeinsam mit den Arbeitgebern für eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. Ingo Degenhardt sagt dazu: „Immer stärker hängen Wohlstand, Wachstum und Lebensqualität auch von der Mobilität der Menschen und Güter ab. Wichtige Standortfaktoren sind neben der Erreichbarkeit des Arbeitsplatzes auch funktionstüchtige Transportwege für Rohstoffe und Produkte. Die Ertüchtigung der Sauerlandlinie ist nicht nur für uns in Südwestfalen, sondern auch als Verkehrsachse zwischen Nord- und Süddeutschland von wesentlicher und überregionaler Bedeutung.“
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