Mittelgebirgsallianz der Landwirte verbindet Interessen länderübergreifend

1. Treffen „Om Heid“


Bernd Eichert, stellvertretender Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Olpe im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV), Michael Richard, Vorsitzender WLV Olpe, Franz Bellinghausen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg im RLV, Matthias Müller, Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau, Vorsitzender Westerwald (BWV) und Josef Schwan, BWV-Vorsitzender Altenkirchen (v. l.) präsentieren die Mittelgebirgsallianz. von Barbara Kruse, WLV
Bernd Eichert, stellvertretender Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Olpe im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV), Michael Richard, Vorsitzender WLV Olpe, Franz Bellinghausen, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg im RLV, Matthias Müller, Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau, Vorsitzender Westerwald (BWV) und Josef Schwan, BWV-Vorsitzender Altenkirchen (v. l.) präsentieren die Mittelgebirgsallianz. © Barbara Kruse, WLV

Wenden. Landwirte aus Westfalen-Lippe, dem Oberbergischen Kreis und Rheinland-Pfalz tun sich zusammen: In einer „Mittelgebirgsallianz“ wollen sie in Zukunft die Interessen der Bauernfamilien im Bergland gegenüber Politik und Gesellschaft stärker vertreten.


Den Auftakt dazu präsentierten sie bei einem gemeinsamen Termin mit Politikern am Schnittpunkt der Regionen „Om Heid“. „Wir haben im Bergland dieselben Bedingungen“, ist sich Michael Richard, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Olpe WLV, sicher, der den Anstoß zu diesem Treffen gab.

Die schöne Landschaft, Weidetierhaltung und kleine und vielfältige Familienbetriebe, seien ebenso die Merkmale, wie die naturnahe Landwirtschaft, die diese Region präge Die Landwirte müssen sich jedoch immer wieder auf politische, gesellschaftliche und klimatische Veränderungen einstellen.

viele Gesetze passen nicht in die Region

„Aber viele neue Gesetze und Verordnungen passen nicht in diese Region, sie benachteiligen uns in ungerechter Weise. Das wollen wir ändern“, monierte Michael Richard. Die Ausgleichzulage sei eine passgenaue Unterstützung.

Dazu haben die Landwirte fünf konkrete Punkte herausgearbeitet. Beispielsweise eine bodennahe Ausbringung von Dünger, die mit den großen Schleppschlauchmaschinen vielerorts nicht leistbar sei. Da bedürfe es Ausnahmeregelungen wie etwa in Bayern, um mit kleinerem Gerät die hängigen Flächen zu bewirtschaften.

Die Verantwortlichen tauschten sich mit Vertretern aus der Politik aus. von Barbara Kruse, WLV
Die Verantwortlichen tauschten sich mit Vertretern aus der Politik aus. © Barbara Kruse, WLV

Ein ebenfalls mancherorts nicht bekanntes Problem sei die Bekämpfung deshochgiftigen Jakobskreuzkrautes. Vor allem auf durch Naturschutzauflagen ausgewiesenen Wiesen, die erst nach dem 1. Juli gemäht werden dürfen, können die Bauern die Verbreitung der Pflanze nicht verhindern. Hier bedürfe es einer Allianz aus Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunen um die weitere Ausbreitung des für Mensch und Tier giftigen Jakobskreuzkrautes zu verhindern.

Auf die ungehinderte Ausbreitung des Wolfes haben die Tierhalter eine eindeutige Antwort: Der Bestand muss kontrolliert werden. Die Wolfsverordnung muss vorangebracht werden. Bernd Eichert, Stellvertreter im WLV-Kreisverband Olpe findet klare Worte: „Wenn die Wolfspopulation weiter wächst, ist die Weidetierhaltung am Ende.“

Keine Ausrottung, sondern ehrliche Regulierung

Man wolle keine Ausrottung des Wolfes, aber eine ehrliche Regulierung des Bestands. Mit dem Blick nach Europa beschreibt Georg Jung, Geschäftsführer der WLV-Kreisverbände Olpe und Siegen-Wittgenstein die Auswirkungen der Entscheidungen zur zukünftigen gemeinsamen EU-Agrarpolitik: „Hier wurde das Grünland schlicht und einfach vergessen. Wir fordern die Länder auf, ihren Spielraum zu nutzen, um die Benachteiligung auszugleichen.“

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