Milchbauern im Spannungsfeld zwischen Markt und Umweltschutz

Landwirtschaftlicher Kreisverband Olpe tagte


Michael Stinn (ganz rechts) ehrte zwei staatlich geprüfte Agrarwirtinnen. Im Bild von links: Bernd Eichert, Alfred Gerken von der Landwirtschaftskammer, Michael Richard, Miriam Becker aus Lennestadt und Katharina Weise aus Drolshagen (es fehlte Jonas Korte). Den Goldenen Meisterbrief nahm Herbert Stipp (Finnentrop) entgegen. von Barbara Kruse, WLV
Michael Stinn (ganz rechts) ehrte zwei staatlich geprüfte Agrarwirtinnen. Im Bild von links: Bernd Eichert, Alfred Gerken von der Landwirtschaftskammer, Michael Richard, Miriam Becker aus Lennestadt und Katharina Weise aus Drolshagen (es fehlte Jonas Korte). Den Goldenen Meisterbrief nahm Herbert Stipp (Finnentrop) entgegen. © Barbara Kruse, WLV

Berlinghausen/Kreis Olpe. Mit dem Vortrag des Vizepräsidenten des Deutschen Bauernverbandes hatten die heimischen Landwirte die Milch in den Mittelpunkt ihres Kreisverbandstages gerückt. 100 Besucher erlebten in der Dorfgemeinschaftshalle Berlinghausen einen informativen Abend zum Thema „Die heimische Milchwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Markt und Umweltschutz“.


Vor dem Hauptreferat provozierte der Drolshagener Bürgermeister Ulrich Berghoff in seinem Grußwort das Publikum: „Wir haben die Verärgerung der Bauern durch die Demonstrationen wahrgenommen. Doch meiner Meinung nach muss sich die Stoßrichtung der Proteste ändern – zeigen auch Sie, dass Sie die Probleme der Zeit erkennen und bereit für Veränderungen sind.“

Der stellvertretende Landrat Bernd Banschkus schlug sich auf die Seite der Landwirte und mahnte, der Lebensmitteleinzelhandel würde wertvolle Milchprodukte zu Niedrigpreisen verramschen. Das zeuge von zu geringer Wertschätzung hochwertiger Nahrungsmittel.
 von Barbara Kruse, WLV
© Barbara Kruse, WLV
In seinem Vortrag streifte Karsten Schmal viele Themen - von Ernährungssicherung für eine steigende Weltbevölkerung über sich ständig änderndes Baurecht, was Neubauten für Landwirte nahezu unmöglich mache, bis hin zu gesellschaftlichen Veränderungen. In der anschließenden Fragerunde ging es um pflanzliche Milchersatzprodukte, den Biomilchmarkt und die zukünftige Ausrichtung der Betriebe.

Sorgen macht den Olper Milchviehhaltern, dass die Bauernhöfe die Grenzen des Wachstums und damit der Arbeitsbelastung erreicht haben, aber trotzdem mit diesem System nicht mehr Geld verdienen. Eine Antwort, wie das zu ändern sein, gab es an diesem Abend nicht.
 von Barbara Kruse, WLV
© Barbara Kruse, WLV
In seinem Schlusswort ging der stellvertretende Kreisverbandsvorsitzende Bernd Eichert noch einmal auf die Bauernproteste ein: „Wir haben endlich Aufmerksamkeit für die Nöte der Landwirtschaft erreichen können - jetzt müssen Gespräche der Verbände mit der Politik folgen.“

Außerdem ehrte Michael Stinn, stellvertretender Kreislandwirt, zwei staatlich geprüfte Agrarwirtinnen: Katharina Weise aus Drolshagen und Miriam Becker aus Lennestadt (es fehlte Jonas Korte) wurden zu ihren Berufsabschlüssen beglückwünscht. Den Goldenen Meisterbrief nahm Herbert Stipp (Finnentrop) gemeinsam mit seiner Frau Christel entgegen (es fehlte Johannes Valpertz aus Olpe).
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