Mikroplastik in Kunstrasenplätzen sorgt für Diskussionen
MdEP Liese fordert ausreichende Übergangsfrist
- Kreis Olpe, 23.07.2019
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Kreis Olpe. Pläne der Europäischen Union sorgen für Verunsicherung und Unmut bei Fußballvereinen. Im Jahr 2022 könnte eine Richtlinie zur Vermeidung von Mikroplastik in Kraft treten - und damit viele Kunstrasenplätze bedrohen.

Bundesinnenminister Horst Seehofer fordert, die Umsetzung der geplanten EU-Richtlinie zu verschieben, denn „viele tausend Sportanlagen in deutschen Kommunen wären sonst von der Schließung bedroht". In einem Brief an Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat sich Seehofer der Forderung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach einer sechsjährigen Übergangsfrist angeschlossen. Der DFB und seine Landesverbände fordern außerdem „einen Bestandsschutz der in Betrieb befindlichen Kunstrasenplätze“.

In der Diskussion um Mikroplastik auf Kunstrasenplätzen plädiert der südwestfälische CDU-Europaabgeordnete und umweltpolitische Sprecher der Christdemokraten im Europäischen Parlament, Dr. Peter Liese, für einen Kompromiss. Er hat sich in dieser Sache bereits an die zuständigen EU- Kommissare gewandt.
„Für eine angemessene Übergangszeit sollte das Granulat auf jeden Fall weiter genutzt werden, damit sich die Sportvereine um Alternativen bemühen können. Ein Verbot von Kunstrasenplätzen sollte es wirklich nur geben, wenn es keine umweltverträglichen Alternativen für das Granulat gibt und hier braucht man dann eine sehr lange Übergangszeit“, so Liese.

Nach Lieses Angaben ist in den europäischen Institutionen noch keine Entscheidung in der Frage gefallen, ob es überhaupt so weit kommt. „Bisher handelt sich lediglich um einen Vorschlag. Der wird zurzeit geprüft und es gibt zu der Frage auch in der Kommission unterschiedliche Auffassungen.“ Im Internet kann sich jeder an einer öffentlichen Konsultation der Europäischen Kommission beteiligen und seine Meinung sagen.
