Mietkosten steigen im Kreis Olpe nicht so stark wie Lebenshaltungskosten

Aktuelle Wohnungsmarkt-Analyse


Auch im Kreis Olpe sind bezahlbare Wohnungen schnell vergriffen. von MEINFAIRMIETER
Auch im Kreis Olpe sind bezahlbare Wohnungen schnell vergriffen. © MEINFAIRMIETER

Kreis Olpe. Der Kreis Olpe auf dem „Wohn-Prüfstand“ für Haushalte mit niedrigen Einkommen: Von Beschäftigten, die zum Mindestlohn arbeiten, über Alleinerziehende bis hin zu Rentnern, die ihre kleine Rente mit einem Minijob aufbessern – hohe Mieten treffen Haushalte mit niedrigem Einkommen besonders hart. Das Pestel-Institut (Hannover) hat die Entwicklung der Mieten im Kreis Olpe und damit die Situation der Geringverdiener am Wohnungsmarkt jetzt analysiert.


Die vom Job-Center übernommenen Mieten für Single-Haushalte stiegen innerhalb von knapp sechs Jahren (Januar 2015 bis August 2020) um 6,4 Prozent und damit nicht so stark gestiegen wie die Verbraucherpreise, die in diesem Zeitraum um 7,6 Prozent zulegten. Damit zählt der Kreis Olpe zu den zehn Kreisen und kreisfreien Städten mit stabilen Mieten im unteren Segment. Bundesweit stiegen die von den Job-Centern übernommenen Mieten für Single-Haushalte um rund 26 Prozent.

„Bei den Mieten wird oft herausgeholt, was rauszuholen ist. Dabei bauen Vermieter auf die Job-Center‘ als ‚zuverlässige Zahlstelle‘. Diese übernehmen zwar nur die Kosten für Wohnungen ‚einfachen Standards‘. Auf genau diese Wohnungen sind aber nicht nur Hartz-IV-Empfänger angewiesen, sondern eben auch die vielen anderen Haushalte mit niedrigen Einkommen“, sagt der Leiter des Pestel-Instituts, Matthias Günther.

Siegel soll auch im Kreis Olpe wirken

Das Angebot an günstigen Wohnungen sei rar. Gerade Neuvermietungen nutzten viele Vermieter, um Maximalmieten zu erzielen. Um eine bessere Orientierung bei Wohnungsangeboten zu bekommen, gibt es jetzt ein Mieter-Gütesiegel: „MEINFAIRMIETER“ prüft als Wohnungsmarkt-Label insbesondere die soziale Verantwortung von Vermietern. Matthias Günther hat die Gründung des Gütesiegels mit initiiert.

Auch wenn sich die Entwicklung im Kreis Olpe bisher positiv vom Durchschnitt abhebt, soll das Siegel als „Sozial-Kompass für den Wohnungsmarkt“ auch im Kreis Olpe wirken – und für weite Teile der Bevölkerung eine hohe Relevanz haben. Faire Vermieter sollen dadurch für die Wohnungssuchenden erkennbar sein.

„Ungeachtet der unzureichenden Wohnungspolitik des Bundes stellt der Kreis Olpe mit einem rechnerisch nahezu ausgeglichenen Wohnungsmarkt und stabilen Mieten im unteren Preissegment eines der wenigen positiven Beispiele dar“, heißt es in einer Medieninformation des Pestel-Instituts.

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