Melina Schöttes holt Bronzemedaille bei Europameisterschaft

Skilanglauf


Melina Schöttes. von privat
Melina Schöttes. © privat

Leutasch/Oberstdorf/Oberhundem. Hat für die Skilangläufer kürzlich noch die Deutsche Meisterschaft in Oberstdorf im Sprint und über zehn Kilometer auf dem Programm gestanden, ist es nun die Skimarathon Europameisterschaft des Europäischen Skimarathonverbandes gewesen. Auch Melina Schöttes vom Ski Club Oberhundem ging in an den Start – und holte die Bronzemedaille.


Mit Platz sieben im Sprintprolog lief es für Melina Schöttes in Oberstdorf am ersten Tag sehr gut. Hier konnte sie einige der Weltcupathetinnen hinter sich lassen. Nach den Finalläufen bedeutete dies Platz elf. Nach überstandener Erkältung fehlte ihr allerdings über die zehn Kilometer auf der sehr anspruchsvollen Strecke noch ein wenig die Kraft und es blieb hier nur ein Platz im Mittelfeld.

Dies sollte eine Woche später bei der Skimarathon Europameisterschaft über 42 Kilometer in der freien Technik in Leutasch, in der Nähe von Seefeld in Österreich besser werden. 100 Skilangläuferinnen und 500 Skilangläufer starteten gemeinsam über die Marathondistanz.

Aufgrund ihrer Ergebnisse aus den vergangenen Wettkämpfen, insbesondere des Sieges beim Dolomitenlauf im Januar, durfte Melina Schöttes, die für das Skimarathonteam „Tri Nordic Coaching“ an den Start geht, aus der Eliteklasse laufen.
Stock bricht
Bereits 300 Meter nach dem Start wurde die 21-jährige allerdings in einen Sturz verwickelt und brach einen Stock, somit war die sehr gute Ausgangsposition erst einmal dahin. Die Oberhundemerin musste gut 1,5 Kilometer mit nur einem Stock laufen bis ihr Bruder Manuel, der als Verpflegungsposten an der Strecke war und per Handy über dem Sturz informiert wurde, ihr entgegenlief und einen neuen Stock geben konnte

Bis ganz nach vorne konnte es natürlich nicht mehr, reichen, da die Spitze schon sehr viel Tempo machte und die Temperaturen deutlich in den Plusbereich gingen. Der Schnee wurde immer weicher und man hatte kaum eine Möglichkeit zu überholen, da neben der eingelaufenen Strecke der Schnee sehr stumpf war und man fast stehen blieb.
Aufholjagd kostet Kraft
„Aufgrund der Aufholjagd war ich nach gut 20 Kilometern ganz schön platt, zum Glück konnte ich mich an einer Gruppe anhängen, mit der ich bis zum höchsten Punkt laufen konnte“, Schöttes.
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Auf den letzten acht Kilometern mobilisierte die junge Sportlerin noch einmal alle Kräfte. Vier Kilometer vor dem Ziel war der Abstand zu der vor ihr laufenden Österreicherin geringer geworden. Am letzten Anstieg, gut einen Kilometer vor dem Ziel, konnte Melina diese überholen und in der Abfahrt Richtung Ziel abhängen.

Nach 2:05:38,9 Stunden blieb die Uhr für die 21-jährige Auszubildende zur Physiotherapeutin stehen und die Aufholjagd sollte sich definitiv gelohnt haben. Sensationell Platz 3 in der Wertung zur Skimarathon Europameisterschaft, hinter der neuen Europameisterin Tara Geraghty-Moats aus den USA und der zweitplatzierten Ilenia Defrancessco aus Italien. Die Top fünf komplettierten die Sportlerin aus Österreich und eine Schweizerin. Insgesamt waren Sportlerinnen aus zwölf Nationen am Start.
Startpass des Europäischen Skimarathonverbandes ist Pflicht
„Für die Skimarathon Europameisterschaft ist es zwingend erforderlich einen Startpass des Europäischen Skimarathonverbandes zu besitzen, diesen können auch Sportler außerhalb Europas beantragen, aus diesem Grund wurde auch eine Läuferin aus den USA Skimarthon Europameisterin. Zwei Sportlerinnen, die vor Melina platziert waren, besaßen keinen solchen Pass und wurden somit nicht bei der Europameisterschaft gewertet,“ erklärt Andreas Schöttes die Modalitäten dieser Europameisterschaft.
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