„Mein stärkstes ist Magmar“

Pokémon Go auch nach vier Wochen noch sehr beliebt. App verleitet Menschen zu Aktivitäten und Bewegung


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Auf offener Straße wird eine Arena, die sich am Kreisverkehr mit Kirchturmspitze bei Attendorn-Ennest befindet, eingenommen. von s: Nils Dinkel
Auf offener Straße wird eine Arena, die sich am Kreisverkehr mit Kirchturmspitze bei Attendorn-Ennest befindet, eingenommen. © s: Nils Dinkel

Immer wieder tummeln sich überwiegend Jugendliche und junge Erwachsene an den Sehenswürdigkeiten des Kreises Olpe. Der Grund, warum sie aktuell auch bei Wind und Wetter unterwegs sind, ist einfach: Pokémon Go. Auch vier Wochen nach dem deutschen Erscheinungstermin (13. Juli) ist die Popularität des Spiels ungebrochen. LokalPlus besuchte diverse Arenen, Pokéstops und sprach mit Taschenmonsterjägern.


Vielerorts im Kreis Olpe werden Pokémon gefangen. Was dazu benötigt wird? Nicht mehr als ein Smartphone mit aktiver Internet- und GPS-Verbindung. Oft finden sich Arenen und Pokéstops in den jeweiligen Stadtzentren oder im Bahnhofsgebiet. So gibt es gleich mehrere Pokéstops am Bahnhof in Altenhundem. In Finnentrop befindet sich eine Kampfarena im Bahnhofsgebiet. Auch am Schulzentrum und am Rathaus finden die kampffreudigen Spieler jeweils eine Arena. Und in den Hochburgen Attendorn und Olpe sind nicht nur in den Zentren Arenen und Pokéstops verstreut.
Pokéstops und Arenen überall
An der Stadthalle, an der Rundturnhalle und an der Burg Schnellenberg sind weitere Arenen. In Altenhundem befinden sich ebenfalls zwei Arenen, nämlich am Rathaus und an der Kirche. In Saalhausen befindet sich eine Arena ebenfalls an der Kirche. Eine weitere findet sich an der Grundschule. In Ortschaften, in denen sich eine Arena befindet, sind in der Regel auch Pokéstops. Wenn das Item "Lockmodul" eingesetzt wird, tummeln sich oft einige Trainer an den zahlreich im Kreis verteilten Pokéstops. Diese Module locken Pokémon zum aktivierten Pokéstop. Zwei Jungs (15 und 16 Jahre) spielen Pokémon Go an der Kirche „Sauerländer Dom“ in Attendorn, wo sich ebenso Pokéstops befinden. Sie spielen seit dem deutschen Erscheinungstermin und sind nahezu täglich auf Pokémon-Jagd. Ihre Accounts befinden sich auf Level 20 und 14.
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„Es macht einfach Spaß“, sagen die beiden. „Man lernt viele Menschen kennen und kommt mit ihnen ins Gespräch; das ist ganz witzig“. Man sei nicht immer in der Bude und der Retrofaktor spiele natürlich auch eine Rolle. „57 verschiedene Pokémon habe ich bereits gefangen“, erzählt der 16-Jährige, dessen stärkstes Pokémon ein Aquana mit 1121 Wettkampfpunkten (WP) sei. Der ein Jahr jüngere Spieler fing bereits 81 verschiedene Pokémon. Ein Flamara mit 1445 WP sei sein stärkstes Exemplar. Beide kämpfen regelmäßig in Arenen.
Auf Jagd im Kreisgebiet
Auch Michael und seine Frau Beatrix spielen Pokémon Go in der Attendorner Innenstadt. Sie haben es sich am Rathaus bequem gemacht, wo man mit etwas Glück drei Pokéstops auf einmal abgreifen kann. Sie seien im ganzen Kreisgebiet auf Pokémon-Jagd. „Bei uns in Finnentrop ist nicht viel los. Sonntag waren wir in Olpe an der Kirche und jetzt sind wir hier“, erzählt Michael.
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Er habe gar nicht mehr aufgehört, Pokémon zu fangen. Ihn reize das Aufleveln und Weiterkommen am Spiel. „Je mehr man aktiv ist, desto bessere Pokémon kann man fangen. Außerdem motiviert das Spiel zu anderen Aktivitäten, wie spazieren zu gehen." Die beiden opfern viel Freizeit für das Spiel. „Selbst beim Einkaufen fängt er Pokémon“, wirft Beatrix ein. „Ich bin nicht so verrückt wie er“, sagt sie. Michael spielt auf Level 21. 79 verschiedene Taschenmonster habe er bereits gefangen. „Mein stärkstes ist Magmar mit 1326 WP. Das hatte ich in einem "Zehn Kilometer Ei"“, berichtet er stolz.
Spiel-Items an Pokéstops
Im Pokédex bei Pokémon Go sind aktuell 148 Plätze verzeichnet. Also sind 148 verschiedene Taschenmonster fangbar. Mit Pokébällen, die neben anderen Items an Pokéstops gesammelt werden können, können Pokémon eingefangen werden. Himmihbeeren, die über denselben Weg erlangt werden können, erleichtern den Fang. Um sich von den Strapazen eines Arenakampfes zu erholen, schütten die Pokéstops auch sogenannte "Beleber" und Tränke aus, die die Pokémon heilen. Es gibt neben der klassischen Variante jedoch auch eine weitere, um an Pokémon kommen zu können: Mithilfe von Eiern, die sich je nach Ei nach zwei, fünf oder zehn Kilometern langsamer Fortbewegung ausbrüten. Dazu werden Inkubatoren benötigt. Ein Inkubator ist in den Items vorhanden. Weitere erhalten Spieler durch Levelaufstiege oder auch durch In-App-Käufe. In Arenen können die Trainer ihre Pokémon antreten lassen. Ein Team (Rot, Blau oder Gelb) nimmt die Arena ein und ein anderes Team versucht, sie zurückzuerobern. Der Arenalevel steigt, indem die Arena von ihren Besetzern hochgekämpft wird. Wenn Team Blau eine Arena eingenommen hat, können alle, die Team Blau gewählt haben, eine Arena hochleveln. Je höher der Arenalevel ist, desto mehr Pokémon kann das Team in der Arena abstellen. Pro Trainer kann jedoch nur ein Pokémon in der Arena stehen.
Entwickler arbeiten an Updates
Spieler können sich bis Level 40 hochspielen. Je höher der Level ist, desto mehr Erfahrungspunkte werden benötigt, um die nächste Stufe zu erreichen. Im Kreis Olpe sind immer wieder Spieler zu sehen, die Level 30 oder höher erreicht haben. Stetig arbeiten die Entwickler an Updates, die der Fehlerbehebung dienen oder kleine Details hinzufügen. So kann etwa das Charakteraussehen inzwischen angepasst werden. Außerdem müssen Spieler mittlerweile bestätigen, dass sie Beifahrer sind, wenn das Spiel eine Bewegung registriert, die auf eine Autofahrt hindeutet. Geplant sei laut Entwickler Niantic auch ein Feature, das ermöglicht, dass Spieler untereinander kämpfen oder auch ihre Pokémon tauschen können.
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