Mehrheit der Einzelhändler für verkaufsoffene Sonntage
IHK-Blitzumfrage
- Kreis Olpe, 27.12.2016

Kreis Olpe. „Je stärker die Online-Konkurrenz im Nacken des stationären Einzelhandels sitzt, desto wichtiger sind für die Unternehmen verkaufsoffene Sonntage als Marketing-Instrument. Vor allem Firmen, die in den Segmenten Schuhe, Lederwaren und Bekleidung unterwegs sind, sehen in verkaufsoffenen Sonntagen eine große Chance, ihr Dienstleistungsspektrum einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und sich damit deutlich von der Online-Konkurrenz abzuheben. Für die Lebensmittelsparte spielen verkaufsoffene Sonntage indessen derzeit noch keine herausragende Rolle.“ Mit diesen Worten fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Klaus Gräbener die Ergebnisse einer aktuellen Blitzumfrage im heimischen Einzelhandel zusammen, an der sich 127 Händler aus Siegen-Wittgenstein und Olpe beteiligten.

Klaus Gräbener: „Das alles ist aus Sicht nennenswerter Teile des stationären Handels nur schwer nachvollziehbar. Online-Händler kennen schließlich auch keinen Ladenschluss. Und einen Anlassbezug für deren Tätigwerden an Wochenenden fordert auch niemand. Im Gegenteil: Sie machen ihre besten Geschäfte an Sonn- und Feiertagen. Ohne dass irgendjemand protestiert. Das stößt Teilen des stationären Handels offenbar bitter auf.“

Nah beieinander liegen die Meinungen in Bezug auf die Frage, ob der Erfolg eines verkaufsoffenen Sonntags von einem gleichzeitig stattfindenden Event abhängig ist. Rund 52 Prozent der antwortenden Unternehmen bejahen diese Frage. Die Anziehungskraft, die zum Beispiel von einem Stadtfest ausgeht, verknüpfen hingegen 48 Prozent nicht mit einem erfolgreichen verkaufsoffenen Sonntag. Zudem würden immerhin zwei Fünftel der Händler eine Gesetzesinitiative unterstützen, die die Ladenöffnung an einem Sonntag ohne den so genannten Anlassbezug ermöglicht.
59 Prozent der Befragten sehen den verkaufsoffenen Sonntag als wichtig oder sehr wichtig für die Standortattraktivität an. 31 Prozent halten indessen verkaufsoffene Sonntage für „weniger wichtig“ oder „unwichtig“, um die Attraktivität des eigenen Standorts zu steigern.


