Mehr Unfälle und mehr Verunglückte im Straßenverkehr

Kreispolizeibehörde Olpe stellt die Zahlen für 2018 vor


  • Kreis Olpe, 27.02.2019
  • Von Wolfgang Schneider
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Stellten die Unfallstatistik 2018 vor (von links): Landrat Frank Beckehoff, Polizeidirektor Diethard Jungermann sowie Marcus Zeppenfeld und Frank Buchholz von der Direktion Verkehr. von Wolfgang Schneider
Stellten die Unfallstatistik 2018 vor (von links): Landrat Frank Beckehoff, Polizeidirektor Diethard Jungermann sowie Marcus Zeppenfeld und Frank Buchholz von der Direktion Verkehr. © Wolfgang Schneider

Kreis Olpe. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Kreisgebiet leicht gestiegen. Auch die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen, hat gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Überhöhte Geschwindigkeit und zu geringer Abstand bleiben die häufigsten Unfallursachen.


Das sind Aussagen aus der Verkehrsunfallstatistik 2018, die am Mittwochmittag, 27. Februar, von der Kreispolizeibehörde Olpe vorgestellt wurde. Danach gab es im vergangenen Jahr 4.676 Verkehrsunfälle - 45 mehr als im Jahr davor. Bei 396 Unfällen (2017: 388) gab es Personenschäden. Sechs Verkehrstote, 106 Schwerverletzte und 421 Leichtverletzte sind die traurige Bilanz.
Das Leid hinter den Zahlen
Die Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr verdoppelte sich damit gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt ist die Zahl der Verkehrstoten im langjährigen Vergleich aber deutlich rückläufig.  Gab es Anfang der 2000er-Jahre im Durchschnitt noch knapp elf Todesopfer pro Jahr, waren es im Schnitt der vergangenen fünf Jahre nur noch etwas mehr als vier.
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Mehr Unfälle und mehr Verunglückte im Straßenverkehr
Für Landrat Frank Beckehoff ist das aber nicht wirklich ein Trost: „Hinter den reinen Zahlen stehen Menschen und wir sehen das Leid, das durch Unfälle entsteht. Jedes Unfallopfer ist eines zu viel", sagte er bei der Pressekonferenz in Olpe. „Die Raser bleiben im Visier, insbesondere die Motorradfahrer im Sommer", erklärte er.
Mehr Motorradunfälle
Denn die Zahl der Unfälle mit Kradfahrern ist nach Rückgängen in den Jahren 2016 und 2017 wieder leicht gestiegen - und zwar auf 53. Diese Entwicklung war auch dem außergewöhnlich schönen und langen Sommer geschuldet.
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„Mehr als die Hälfte dieser Unfälle hat sich an Wochenenden ereignet. Und bei drei Viertel der Unfälle waren die Kradfahrer die Verursacher“, ging Chef-Statistiker Marcus Zeppenfeld von der Direktion Verkehr ins Detail. „Beliebte Motorradstrecken werden in diesem Jahr wieder überwacht. Außerdem sind gemeinsame Kontrollaktionen der Polizeibehörden in Südwestfalen geplant", kündigte Landrat Beckehoff an.
Junge Fahrer im Fokus
Im Fokus der Polizei steht auch weiterhin die Gruppe der jungen Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren. Denn sie verursachen fast jeden fünften Verkehrsunfall und sogar knapp jeden vierten Unfall mit Personenschaden. Damit sind die jungen Erwachsenen im Vergleich zu anderen Altersgruppen beim Unfallgeschehen deutlich überrepräsentiert.

Ein leidiges Thema für die Polizei bleibt die unerlaubte Nutzung von Smartphones und Handys während der Fahrt. 1.314 Handy-Sünder erwischten die Ordnungshüter im vergangenen Jahr - also etwa vier pro Tag.
45 Meter im Blindflug
Die tatsächliche Zahl der Verstöße dürfte um ein Vielfaches höher sein, sind sich die Polizeibeamten im Klaren. „Bei Tempo 50 und nur drei Sekunden Blick aufs Smartphone ist man 45 Meter im Blindflug unterwegs“, machte Marcus Zeppenfeld deutlich, wie gefährlich die Handy-Nutzung im Auto ist.

Unfallschwerpunkte im Kreisgebiet waren im vergangenen Jahr die Strecken zwischen Neuenkleusheim und Kruberg sowie Attendorn und Helden, außerdem die Lenscheid in der Gemeinde Finnentrop und die Straße zum Rhein-Weser-Turm.
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