Mehr Möglichkeiten nach erfolgreicher Kampagne
„Heimat shoppen“: Marco Butz (IHK Siegen) spricht von gelungener Aktion
- Kreis Olpe, 16.09.2016
- Von Sven Prillwitz
Sven Prillwitz
Redaktion

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Siegen will sich 2017 erneut an der Imagekampagne „Heimat shoppen“ beteiligen. Die landesweite Aktion am zweiten September-Wochenende sei auch im Kreis Olpe sowohl von Einzelhändlern als auch von Kunden sehr gut angenommen worden, sagt IHK-Handelsreferent Marco Butz auf Anfrage von LokalPlus. Darauf aufbauend, könne die Kampagne auch Ausgangspunkt für eine regionale Zusammenarbeit des Einzelhandels sein.

Die Industrie- und Handelskammern hatten die Kampagne gemeinsam mit Werbegemeinschaften sowie Einzelhandels- und Dienstleistungsverbänden durchgeführt. Damit sollte der vielfältige Wert von Einzelhandel, Dienstleistung und Gastronomie für die Attraktivität und das Leben vor Ort hervorgehoben werden.

Darüber hinaus sei die Kampagne auch aus dem Grund als Erfolg zu werten, dass Einzelhändler auch über Stadt- und Gemeindegrenzen hinaus ins Gespräch miteinander gekommen seien. Auch kreisübergreifend hält Butz den Kontakt untereinander und die gemeinsame Ideenfindung für wichtig. „Ich möchte den Einzelhändlern klarmachen: Denkt nicht nur an euren eigenen Bezirk, sondern regional. Die komplette Region hier in unserem IHK Bezirk (Kreis Olpe und Kreis Siegen-Wittgenstein, Anm. d. Red.) kann mit breiter Brust in den Wettbewerb treten mit den großen Städten und Einkaufszentren“, so Butz.
Nach der Bildung eines regionalen Einzelhandels-Netzwerks möchte der Handelsreferent den nächsten Schritt machen: die Entwicklung einer digitalen Strategie. Hier sieht Butz noch reichlich Nachholbedarf für den stationären Handel. „Es gibt so viele Geschäfte, die hohe Kundenzufriedenheit und spezielle, auch exotische Angebote haben, aber nicht wahrgenommen werden, weil sie online nicht zu finden sind. Das muss sich ändern“, fordert Butz, denn „die Zukunft ist digital“.
Reaktionen der drei größten Werbegemeinschaften
„Das ist eine sehr gute Kampagne gewesen, die weniger verkaufsfördernd sein, sondern ein Bewusstsein dafür schaffen sollte, dass der lokale Einzelhandel eine Menge zu bieten hat. Das ist vielen Konsumenten im Zeitalter der Digitalisierung nicht mehr so bewusst“, ist auch Alexander Kremer von dem Erfolg der Aktion „Heimat shoppen“ überzeugt. Der 2. Vorsitzende des Aktionsrings Altenhundem und Beisitzer des Stadtmarketingvereins Lennestadt spricht von einer „Maßnahme, die nach innen und außen wirkt“ – und spielt damit auf eine engere Zusammenarbeit der Einzelhändler auch auf überkommunaler Ebene an.
„Die Aktion hat sich sehr positiv ausgewirkt, auch monetär. Wir wären bei einer Wiederholung auf jeden Fall dabei“, sagt Tatjana Schefers, Geschäftsführerin von Olpe Aktiv. Allerdings glaubt sie derzeit nicht an eine Kooperation des Einzelhandels innerhalb der Region. „Wir haben hier relativ starke Einzelhandelszentren, und der Wettbewerb im Einzelhandel ist generell sehr hart. Wir arbeiten eher daran, den Standort Olpe weiterzuentwickeln“ so Schefers.
Von einer „wichtigen Aktion“ spricht Christian Springob, 1. Vorsitzender der Werbegemeinschaft Attendorn, und verweist auf die Bedeutung des Einzelhandels für Attraktivität und Infrastruktur. „Der Einzelhandel trägt wesentlich dazu bei, eine Kommune zu erhalten, indem er Gewerbesteuer einbringt, Ausbildungs- und Arbeitsplätze schafft und das Vereinswesen unterstützt“, so Springob. Er würde sich generell wünschen, dass die Einzelhändler im Kreis unabhängig von der Kampagne auch über Orts- und kommunale Grenzen hinaus den Schulterschluss suchen und sich als gemeinsame Einkaufsregion statt als Konkurrenz begreifen. (pri)
