Mediziner und Politiker diskutieren über die Zukunft der ärztlichen Versorgung

Im Sauerland fehlen Nachfolger für Arztpraxen


 von Symbol privat
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Olpe/Kreis Olpe. In den nächsten Jahren wird ein großer Teil der Praxisinhaber in den Ruhestand gehen. Die Organisation der ärztlichen Versorgung ist für die ländlich geprägte Region eine Herausforderung. Obwohl die Anzahl der Ärzte steigt, führt das nicht automatisch zu einer besseren Versorgung, da jüngere Mediziner lieber angestellt und teilweise in Teilzeit arbeiten möchten.


„Hier geht es um die Zukunft jedes Einzelnen, die Zukunft der Ärzte und vor allem auch um die Zukunft der ärztlichen Versorgung in der Region“, erklärt Stefan Spieren, Vorsitzender des Vorstandes des Ärzteverbundes Südwestfalen und Hausarzt in Hünsborn. Betroffen seien nicht nur Kranke, sondern auch die Maßnahmen der Gesundheitsvorsorge.

Spieren: „Apotheken, Physiotherapeuten, Sanitätshäuser und Pflegedienste sind abhängig von Ärzten vor Ort. Für Fachkräfte, die in der Region tätig werden sollen, ist neben Gehalt, Wohnfläche und Kita auch die Frage nach ärztlicher Versorgung von wesentlicher Bedeutung.“
Diskussion und Ausstellung
Um die aktuelle und künftige ärztliche Versorgungssituation geht es beim Kolloquium „Zukunft“ am Mittwoch, 4. September, ab 16 Uhr in der Stadthalle Olpe. Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung werden die Versorgungssituation in Südwestfalen darstellen. Im Anschluss gibt es eine Podiumsdiskussion mit Ärzten, Landräten, Bürgermeistern und Klinikleitern aus der Region.

Parallel dazu findet im Foyer der Stadthalle eine öffentliche Präsentation der Projekte zur Sicherung der ärztlichen Versorgung aus den verschiedenen Regionen statt. Alle Bürgermeister aus den Kreisen Olpe, Siegen-Wittgenstein und dem Märkischen Kreis wurden gebeten, ihre Projekte zur Gewährleistung der ärztlichen Versorgung vorzustellen.
Schluss mit Kopf in den Sand stecken
„Es muss Schluss sein mit Kopf in den Sand stecken, damit es in ein paar Jahren nicht noch schwerer wird“, so Dr. Rainer Pfingsten, Vorstand des Ärzteverbundes Südwestfalen und Gynäkologe in Attendorn. „Es muss klar sein, dass hier alle gefragt sind. Jungen Ärzten muss vermittelt werden, dass sie hier auf dem Land willkommen sind und dass sie Hilfe bei der Niederlassung erhalten.“

Die Ausstellung im Foyer ist frei zugänglich und kostenlos zu besichtigen. Die Podiumsdiskussion findet im geschlossenen Rahmen für Ärzte und geladene Gäste statt.
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